Kataklysm

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Heute gibt es im Monday Metal Mix mal einen Song, der bei mir etwas länger brauchte, bis er gezündet hat. Das ganze Album war schon so gut wie als „klingt alles gleich“ an mir vorbeigerauscht (damals war ich noch eher im Melodic Death zu hause), als das letzte Stück auffallend anders war. Wahrscheinlich lag’s am „alla Berndt“-Rhythmus, wie mein Keyboardlehrer meine Vorliebe für das Gegenteil von „alla breve“ nannte, vielleicht auch an dem etwas wirren Ende, möglicherweise auch daran, daß das Stück sehr viel melodischer wirkt als der Rest.

Und so brachte ich die Nacht damit zu, mich in das Album reinzuhören, zunächst mit dem Titelsong in Dauerschleife, fand dann Zugang zu Like Angels Weeping the Dark, To Reign Again und vor allem Let Them Burn (Hell, yeah: All the traitors in the world – let them burn!), entdeckte Black Metal-Riffs in In Words of Desperation und konnte irgendwann auch mit Crippled and Broken (zu sehr auf den Live-Effekt ausgelegt) und It Turns to Rust (fällt ziemlich ab im Vergleich zum Rest) meinen Frieden schließen. Open Scars finde ich nach wie vor ein bißchen zu „weinerlich“, trotzdem fand ich es ein ziemlich gutes Album, was nicht unbedingt dadurch geschmälert wurde, daß ich dem „Live in Deutschland“-Gig auf dem Party.San beiwohnen durfte.

Tempation’s Nest hingegen zündete erst Monate später. Heute würde ich sagen, es war mir zu sperrig. Ich brauchte erst den Zugang über den Text („cast away in the veins of redemption“), der in dieser Postingkategorie aber keine Rolle spielen soll. Tatsächlich halte ich das Stück für das komplexeste des Albums, wenngleich Kataklysm „Northern Hyperblast“ natürlich nie so sonderlich komplex werden kann. Dennoch, diverse Rhythmus-Wechsel bzw. -brüche und zeitweise verschiedene Rhythmen parallel, die den Eindruck des ständigen Vorwärtsstolperns vermitteln, verursachen ein Gefühl der Beklemmung (die schon durch das immerhin 40 Sekunden dauernde Intro, was für Katklysms Verhältnisse recht lang ist, vorbereitet wird), des Getriebenseins und der Unfreiheit, was für eine wunderbare musikalische Umsetzung des Textes (theologicly speaking: Erbsünde!) spricht. Aber der soll hier, wie gesagt, keine Rolle spielen, also hört selbst: