Amt

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Ich will ja keineswegs bestreiten, daß es die Möglichkeit gibt, eine Notsituation mit einer dauerhaften Lösung zu beenden. Aber das behauptet Bischof Fürst gar nicht, wenn ich das richtig verstehe. Vielmehr besteht die „pastorale Notsituation“ auch beim Einsatz von Wortgottesdienstleitern weiter. Irgendetwas kann da also nicht stimmen.

Eigentlich ist es doch offensichtlich: So wohlfeil und berechtigt die Forderung ist, Wortgottesdienste in das liturgische Leben der Gemeinden zu integrieren, so wenig ist ein Wortgottesdienst doch Ersatz für die Heilige Messe. Gesetzt den Fall, für Bischof Fürst ist ein Wortgottesdienst doch einer Heiligen Messe gleichwertig, was ist dann die „pastorale Notsituation“ und in welcher Beziehung steht die Beauftragung von Laien zu Wortgottesdienstleitern zu ihr? Sorry, irgendwas ist dadran dermaßen schief, daß ich einfach nicht verstehe, war Bischof Fürst sich da eigentlich denkt.

Wenn Deckers nur halb so sachlich geblieben wäre wie Jörg Bremer, hätte ich nicht mal im Traum an eine Abokündigung gedacht. Möge „jöb“ ein würdiger Nachfolger für „hjf“ werden!

Den römischen Unmut über die Deutschen Bischöfe kann ich gut nachvollziehen. Wenn man weiß, daß Bischof Mixa ein Alkoholproblem hat, sollte man doch auch entsprechend nachsichtig auf ihn reagieren, anstatt ihm Vorlagen zu bieten… Und ja, dem Menschen Walter Mixa muß geholfen werden.

Da kommt man nach einem internet- und nachrichtenfreien Wochenende nach hause, denkt sich nichts böses und schlägt die Zeitung auf — und liest:

„Benedikt XVI. wusste von schwerwiegenden Verfehlungen Mixas. Alkoholsucht und sexuelle Übergriffe / Gute Ratschläge waren jahrelang abgeprallt“

MOMENT MAL?! Startet die FAZ jetzt einen Angriff auf den Papst??? Noch dazu mit einer Schlagzeile, die nach Bild klingt? Nein, nicht ganz. Am Ende des Artikels wußte ich: Die Ratschläge waren nicht am Subjekt, sondern am Genitivobjekt der Hauptschlagzeile abgeprallt. Aber hallo!

Legten nicht dereinst die bei der FAZ wert auf korrektes und eindeutiges Deutsch? Gut, in der Internetversion gab es schon so einiges, was dem Anspruch der FAZ nicht wirklich entsprach, und auf den hinteren Seiten der gedruckten Fassung kam es schon ab und an zu Aussetzern. Aber auf der ersten Seite beim Untertitel des Aufmachers?! Honi soit qui mal y pense. Entweder sind die jetzt doof oder böswillig. Jedenfalls habe ich mir ernsthaft überlegt, das Abo zu kündigen, aber die Tagespost ist kein wirklicher Ersatz für die FAZ. Trotzdem finde ich es traurig, daß meine einst so geliebte FAZ langsam aber sicher den Bach runtergeht. Als es zu dem Titelbild kam, hieß es noch, der Inhalt ändere sich ja dadurch nicht. Nö, der hatte sich wohl schon vorher zu verändern begonnen.

Ich schweife ab. Der Artikel von Daniel Deckers war zudem sowas von schlecht, daß ich es trotz der breiten Rezeption bisher nicht übers Herz gebracht habe, mir auch noch den längeren FAS-Artikel anzutun. Auch ist der Kommentar von Günther Nonnenmacher, der die berechtigte Frage stellt, warum nicht viel früher gehandelt wurde, wenn das alles seit Jahren bekannt gewesen sein soll, kein wirkliches audiatur et altera pars. Ich vermisse Heinz-Joachim Fischer als Ruhepol und Gegengewicht gegen den Aktivisten Deckers. „hjf“ hatte es damals tatsächlich geschafft, völlig neutral oder gar fast mit gewissem Wohlwollen die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe zu berichten, während D.D. ein paar Seiten weiter bereits zum Sturmangriff blies…

Nein, das ist alles nicht mehr schön. Da hilft nur noch die Flucht ins Absurde.

Zu der Fußnote hier noch ein etwas jüngeres Erlebnis:

Ich saß mit 11 anderen an einem Tisch (na gut, es waren mehrere zusammengeschobene Tische). Im Laufe der Zeit stellte sich raus, daß sich immerhin vier Ordensangehörige, davon drei Priester, sowie ein Weltpriester darunter befanden. Kein einziger Priester war als solcher erkennbar. Der Laienbruder aber, der sich traute, Habit zu tragen, wurde bald darauf in der Öffentlichkeit interessiert angesprochen…

Exercitio oecumenismi veri pertinet ad unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam; unam in communione episcopi Romae episcoporumque ac papae, pontificis summi et maximi, successoris Petri, servi servorum Dei, vicarii Christi, Benedikti XVI. et collegii episcoporum, successoris collegii apostolorum et universi cleri et cunctorum christifidelium saeculorum locorumque omnium; confessam unam vere catholicam apostolicamque fidem, tenentem quod ad salutem credendum semper et ubique et ab omnibus; celebrantem et adorantem sanctissimam eucharistiam; conatam caritatem Christi in Dei pietate perficere. Aut non erit.

Ja, ich bin böse, aber es ist doch wahr, oder? Dieses wachsweiche „wir sind bunt und für alles offen“ klingt doch eher nach CSD. Und außerdem kann, wer für alles offen ist, doch nicht ganz dicht sein, oder?

Daniel Deckers schrieb im Leitartikel der FAZ vom 12.12.2009 über den Zustand der Kirche:

Kein Wunder ist es auch, daß aus Pfarrgemeinden keine Priesteramtskandidaten kommen, in denen Laien im Namen des Priestertums aller Gläubigen bizarre Rollenspiele aufführen und nur noch gemeinsam gebetet wird, wenn ein Priester am Altar steht. So viel Fixierung auf das „Amt“ wie gegenwärtig war in der katholischen Kirche noch nie.

Ja und Amen!

…bin ich am Samstagabend um eine Vorabendmesse gebracht worden. Und das habe ich auch erst nach dem Einzug gemerkt, als es mit GL Nr. 683 losging.

Mist! Als ob ich grundlos in eine Vorabendmesse gehen würde, noch dazu fern der Heimat… Hätte ich doch genauer recherchiert, ob die regelmäßigen Messzeiten auch die tatsächlichen am letzten Wochenende sein würden! Nunja, was blieb mir übrig: Mußte ich die Zeit für die Messe am Sonntag halt aus meinen fünf eingeplanten Stunden Schlaf nehmen.

Mein Ärger (über mich selbst, versteht sich) wandelte sich bald jedoch in Erstaunen. Der Grund für die Vesper an Stelle der Vorabendmesse war kein geringer: Sie war der am Sonntag folgende Diakonenweihe geschuldet!

Das soll mir erstmal jemand nachmachen: Zufällig in eine Kirche zu geraten, in der eine Diakonenweihe ansteht 🙂