Johannes und Jacopone haben’s schon vorgemacht, ich bin ein Herdentier und folge. Wie schreibe ich also (laut FAZ)?
Wenn man die Blogsuche von Google bemüht, dann scheint dieser Algorithmus hauptsächlich Freud und Goethe auszuspucken, entsprechend war ich nicht sonderlich überrascht, daß das erste Ergebnis (aus meiner Doktorarbeit) „Freud“ ergab. Auch der eine oder andere Blogeintrag unterstellte mir eine stilistische Nähe zum Begründer der Psychoanalyse. Eine ganze Reihe weiterer Artikel soll angeblich Goethe nahekommen. Erstaunlich, daß ich angeblich schreibe, wie zwei Leute, deren Schriften mich immer gelangweilt haben. Kein gutes Zeichen.
Interessanter sind aber die Zufallstreffer. „Metal-Orden“ soll stilistisch Kafka ähneln (was ich als große Ehre empfinde, ich mag Kafka), „Wie gut daß ich katholisch bin…“ hingegen Daniel Kehlmann (kann ich gut mit leben). Auch mit den Vergleichen mit Thomas Bernhards („Grauen des Lebens“) und Peter Handkes („Osterfreude“) Stil könnte ich mich noch anfreunden. Über Rainald Goetz („Schon lange…“) und Melinda Nadj Abonji („Bei Geburt geschlachtet“) kann ich mich nicht äußern, bis eben wußte ich nicht einmal, daß es Menschen dieses Namens gibt. Auch daß „Destruktionstheologie“ angeblich dem verquasten Stil von Hegel ähneln soll, kann ich zumindest auf wissenschaftlicher Ebene noch akzeptieren.
Das Ergebnis meines allerersten Postings hat mich jedoch zum sofortigen Abbruch des Experiments gezwungen. Mit diesen die deutsche Sprache vergewaltigenden Stil will ich nichts zu tun haben (selbst, wenn mir für dieses Posting mal der Literaturnobelpreis verliehen werden sollte!): Günter Grass. P.S.: Dieses Posting ist mal wieder ein Freud.