In einem Leserbrief wurde letztens kritisiert, die Kirchenmusik hätte in der katholischen Kirche allenfalls den Rang einer Begleitung oder eines Lückenbüßers. So ganz stimmig war die Argumentation nicht, und ein paar Tage später gab es auch einen weiteren, widersprechenden Leserbrief. Dennoch steckt ein wahrer Kern steckt in der Kritik.

Seit einiger Zeit ging die Gabenbereitung irgendwie immer ein wenig an mir vorbei. Ich habe mich gefragt, woran das liegt, und habe daraufhin angefangen, mit Hilfe des Gotteslobs actuosa zu participieren. Das hieß: Das Lied zur Gabenbereitung links liegen lassen.

Und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, als dann ein richtiges[tm] Lied zur Gabenbereitung gesungen wurde: Häufig werden zur Gabenbereitung tatsächlich reine Lückenfüller gesungen, die die Gemeinde beschäftigen, bis die Gaben bereitet sind und die Messe weitergehen kann. Sie lenken also (zumindest mich) von der Gabenbereitung ab und erklären sie für nicht so wichtig. Anders die richtigen[tm] Gabenbereitungslieder. Die paraphrasieren oder zititeren die stillen Gebete des Priesters während der Gabenbereitung und/oder führen zum Opfer und seiner Bedeutung für mich hin.

Ich habe zwar nicht Buch geführt, wie oft so’ne oder solche Lieder zur Gabenbereitung gesungen wurden. Aber ein einfaches „Strophen 4 und 5 des Eingangslieds“ geht für mich zur Gabenbereitung überhaupt nicht mehr. Und wenn es noch so schön ist.[1]

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[1] Vergangenen Montag war es „O Haupt voll Blut und Wunden“. Da konnte ich mal eine Ausnahme machen 🙂

Ich kann’s immer noch nicht glauben. Am Freitag habe ich erfahren, daß in meine Tauf- und Heimatkirche eingebrochen wurde. Was wurde geklaut? Der TABERNAKEL! Zielstrebig und ausschließlich!! Samt Inhalt!!!

Da sind mir Ziel und Motiv relativ egal.

Die Einbrecher haben sich nicht für andere Kunst- und Wertgegenstände interessiert, aber in der Sakristei die dort gelagerten Schlüssel durchsucht. Es liegt nahe, daß sie den Tabernakelschlüssel gesucht haben.

In der Gemeinde existieren zwei Theorien. Die erste ist: Die Einbrecher waren Satanisten auf der Suche nach zu verunehrenden Hostien. Nachdem sie den Schlüssel nicht gefunden haben, haben sie gleich den ganzen Tabernakel mitgehen lassen.

Die zweite ist im Kern auch die der Polizei: Wie auf diesem Bild zu sehen ist, ist der Tabernakel ein dunkler Klotz (mit zwei eingesetzten Bergkristallen) auf hellem Travertin — KUPFER. In dieser Deutung könnte die (nach einem Zeugen) möglicherweise osteuropäische Herkunft der Täter dafür sprechen, daß sie den Tabernakelschlüssel gesucht haben, um den Inhalt gerade nicht mitnehmen zu müssen.

Aber das ist schlußendlich völlig egal.

Ich hatte heute eine Mail von meiner Frau in meiner Mehlbox.[1] Drin war ein Link (via Seraphic).

Ich muß ja sagen, das hat ohne Frage Stil! Obwohl die Übernahme dieser Regeln gravierende Änderungen an meinem Äußeren nach sich zögen, hatte ich schonmal angefangen zusammenzurechnen, welchen Preis ich dafür zu zahlen hätte (vor allem die Trennung von einem guten halben Meter Haar…). Aber dann gab es doch gravierende Rückschläge. Weder wollte mich meine Frau zu meinem Geburtstag mit passenden Kleidungsstücken beglücken, noch war sie in Punkt 2 des Manifests verhandlungsbereit. Wenn ich anfange zu rauchen, fliege ich raus.

Na gut, dann bleibt’s wohl vorläufig doch bei Jeans und Turnschuhen. Wobei, ein Kamelhaarumhang mit Ledergürtel…

[1] Ja, wir schreiben uns vom Wohnzimmer in die Küche[2] Mails.
[2] Küche steht hier übrigens für meine Wenigkeit. Seit ich mein Arbeitszimmer zugunsten der sich mehrenden Kinderschar aufgegeben habe, habe ich den Küchentisch als Arbeitsplatz okkupiert[3].
[3] Occupy Kitchen! Yeah!

Es gibt sicher viele andere Themen, die in der Kirche überlegt und diskutiert werden müssen. Ich habe bewusst das Thema Beten für diesen Hirtenbrief gewählt. Denn für unsere derzeitige geistliche Not in der Kirche gibt es meiner Meinung nach keine bessere Therapie als das Gebet. Wir brauchen geistliches Grundwasser – dann kann vieles in der Kirche wieder neu zum Blühen kommen.

Es gibt einen Fluch. Er lautet: Mögest Du in Interessanten Zeiten leben! Terry Pratchett: Interesting Times

Mein Opa ist im Krieg geblieben. Nur weiß keiner so genau wo. Die letzte Nachricht stammt vom 22. Januar 1945 aus Oppeln. Am 24. Januar besetzte die Rote Armee Oppeln. Seine letzte bekannte Position war also in Frontnähe, der Schluß, daß er wohl dort gefallen sein dürfte, liegt nahe. Aber: It’s too simple, too clear cut. I’d better wait. No, too simple, too clear cut. Denn mein Großvater war eigentlich weit weg von der kämpfenden Truppe und im Stab: Spieß in einer Kompanie der Luftwaffen-Pioniere. So ist denn auch die gesamte Kompanie wieder nach hause gekommen — bis auf meinen Großvater und zwei Kameraden.

Die Familienüberlieferung weiß von einem Kommandounternehmen, auf das eben jene drei Soldaten geschickt wurden, der Sprengung eines (deutschen) Flugplatzes, der bereits hinter den feindlichen Linien lag (diesen hier). Das Unternehmen soll erfolgreich gewesen sein (die Wikipedia weiß davon aber nichts), und selbst die Rückkehr zur Einheit scheiterte nicht an den Russen — sondern der Wehrmacht, die jeden, der eine Waffe benutzen konnte, brauchen konnte und den Kommandotrupp in den Schützengraben gesteckt haben soll. Weiterhin wurde in der Familie davon ausgegangen, daß er am 14. Juni 1945 in einem Lazarett bei Landsberg/Warthe gestorben ist. Dort gab es jedenfalls einen verzeichneten Toten mit seinem Rufnamen.

Die Internet-Gräbersuche des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge bestätigte die überlieferten Angaben, so daß wenig Grund zum Zweifel bestand. Bis ich vor gut fünf Jahren aus einer spontanen Idee heraus nochmal nach dem Gefallenen suchte — und plötzlich weitere Daten ausgegeben bekam. Und nichts stimmte. Der in Landsberg/Warthe im Kriegsgefangenenlazarett Verstorbene war fünf Jahre älter als mein Großvater, hatte andere weitere Vornamen, stammte nicht aus Westfalen, sondern aus Hinterpommern und war auch kein Oberfeldwebel der Luftwaffenpioniere, sondern ein Volkssturmmann.

Ich weiß nicht, warum es wichtig ist, den genauen Todesort und -zeitpunkt zu kennen. Ich weiß auch nicht, warum mir mein knapp 35 Jahre vor meiner Geburt gefallener Großvater soviel näher steht als meine anderen Großeltern, die gestorben sind, als ich acht, 15 bzw. 20 war. Logisch ist das nicht. Trotzdem läßt mir das Schicksal meines Opas keine Ruhe. Was umso frustrierender ist, als es kaum Ansatzpunkte zur Nachforschung gibt. Die Deutsche Dienststelle (ehemals Wehrmachtsauskunftstelle) konnte nur Auskunft über seine Erkennungsmarke, seine Einheit und zwei Meldungen (die datierte von 1940 aus Norwegen) geben; andere Unterlagen lägen nicht vor und seien vermutlich durch Kriegseinwirkung verlorengegangen. Vom Suchdienst des DRK habe ich auf Anfage im Jahr 2000 nur die Mitteilung bekommen, daß ein Suchantrag seit 1948 besteht. Sonst nichts.

Also blieb nur die vage Hoffnung, daß bei den Umbettungsmaßnahmen des Volksbundes die Erkennungsmarke meines Großvaters gefunden wird oder andere Daten auftauchen, aus denen sich neue Erkenntnisse ergeben. Irgendwoher müssen ja auch die neuen Erkenntnisse über den Toten in Landsberg gekommen sein. Andererseits gibt es genug Arschlöcher, die für Erkennungsmarken der Wehrmacht gutes Geld bezahlen und so Grabräuber (may they rot in hell!) auf den Plan rufen. Die Umbetter kommen dann meist zu spät. Außerdem sind die russischen Akten, die nach 1990 zugänglich wurden, mittlerweile ausgewertet. Wenn mein Opa da verzeichnet gewesen wäre, hätten wir bestimmt schon davon gehört, dächte ich mir jedenfalls.

Silvester 2010 kam jedoch neue Bewegung in die Sache, wieder über die Gräbersuche des Volksbundes. Da gehe ich, wieder mal aus spontaner Idee, die Karl Berndts durch. Und plötzlich steht da: Karl Berndt, *17.06.1905 Mettmann. Daneben gab es noch den Eintrag, den der Volkbund nach meinen Erkundigungen vor 10 Jahren angelegt hatte. Name, Geburtsdatum, Geburtsort — paßte (fast: der zweite Vorname Johann fehlte) perfekt. Nicht so sonderlich gut paßt: Vermißt seit 1. Januar 1945 in Bublitz/Bärwalde b.Neustettin. Weder ist er seit Anfang Januar vermißt, noch war er im Januar in Pommern.

Eine kurze Mail mit der Bitte um Aufklärung resultierte innerhalb eines Monats in einem recht ausführlichen, erkennbar nicht aus Satzbausteinen bestehenden Brief (ich bin begeistert!). Datenquelle sei das DRK, die Doppelregistrierung sei wegen des fehlenden zweiten Vornamens nicht aufgefallen (schlecht programmierte Software, würde ich mal sagen, aber egal). Die Unstimmigkeit (daß eine private Nachricht aus Oppeln vom Ende des Monats existiert) scheint dem Volksbund nicht bekannt zu sein. Daher haben sie die Datensätze zusammengeführt.

Nächster Anlaufpunkt wieder das DRK, das immerhin die Quelle des Datensatzes aus Pommern sein soll. Da dauert die Antwort schon deutlich länger und besteht auch erstmal nur aus einem Fragebogen und der Einwilligung in die Datenschutzauflagen. Zwei Monate, nachdem ich die zurückgeschickt hatte, bekam ich nun Ende Januar eine neue, diesmal ausführlichere Antwort als vor 12 Jahren. Darin enthalten zum einen die Daten von der Deutschen Dienststelle sowie aus dem Suchauftrag meiner Oma von 1948 — auf den auch die Registrierung als „Karl Johann“ statt „Johann Karl“ zurückgeht. Zusätzlich noch ein Hinweis auf das Todeserklärungsverfahren von 1951 (ob ich mit dem Aktenzeichen wohl noch was kriege? :-). Die Suche sei darüber hinaus erfolglos geblieben. Ein Einsatz der fraglichen Einheit in Pommern sei nicht bekannt. Schließlich lag in Kopie ein Gutachten von 1978 bei, das „bis zu einer möglichen Schicksalsklärung seine Gültigkeit“ behalte.

Das Gutachten ist zwar ganz spannend, da es die Kriegsgeschehnisse von Januar bis Mai 1945 in Niederschlesien rekonstruiert, trägt aber wenig zur konkreten Frage bei. Es läuft im wesentlichen auf den Schluß hinaus: Er ist nicht mit seiner Einheit zurückgekehrt, er ist nirgendwo in Gefangenschaft gesehen worden, es liegen auch sonst keine Hinweise auf seinen Verbleib vor, also wird er wohl irgendwann zwischen Januar und Mai 1945 gefallen sein.

Auch das paßt nicht mit den anderen Daten zusammen. Vor allem ist „Einheit war nicht in Pommern“ keine Antwort auf die Frage, wie die Daten beim Volksbund zustandekommen, insbesondere wenn man die Geschichte mit der Flugplatzsprengung mit einbezieht, die ja eine Trennung von der eigentlichen Einheit beinhaltet. Auch wundert mich, daß im Gutachten kein genaueres Vermißtendatum als Januar bis Mai 1945 (nur im Kopf des Gutachtens ist von Mai 1945 die Rede — auf welcher Grundlage?) und für das Fehlen eines solchen nur „gerade im Häuserkampf oder bei Nachtgefechten sind viele gefallen, ohne daß es die Kameraden bemerkt hätten“ angeführt wird. Ergibt das Sinn bei einem Stabsangehörigen, der als einer von nur drei Angehörigen seiner Kompanie nicht aus dem Krieg zurückgekommen ist?

Ok, wenn ich das vorliegende Datenmaterial betrachte, kann ich die Schlüsse des DRKs durchaus nachvollziehen — streicht man die Familienüberlieferung, klingt alles ganz logisch. Daher habe ich angefangen, nach Unterlagen zu suchen (bzw. meinen Vater suchen zu lassen), aus denen insbesondere das Kommandounternehmen hervorgeht. Und tatsächlich: Es gibt einen Brief einer Schwester meines Großvaters an den Volksbund von 1947, der ausweislich des Eingangsstempels auch bei der Beantragung der Witwenrente für meine Oma eine Rolle gespielt haben dürfte, in dem dieser Einsatz als Tatsache geschildert wird, und zwar genau so, wie die Familie ihn überliefert hat. Daneben ein Zeitungsausschnitt, der die Todeserklärung meines Großvaters bekannt macht (auch unter dem Namen Karl Johann statt Johann Karl) und die Geburtsurkunde, auf der (endlich mal wieder, ich fing schon an zu zweifeln) Johann Karl steht (und noch ein paar andere interessante Dinge über die Familie, die offenbar Anfang des Jahrhunderts „christlich dissident“ war, aber darüber vielleicht ein andernmal).

Vielleicht greife ich ja nach Strohhalmen. Trotzdem werde ich versuchen, daß DRK und Volksbund sich mal ordentlich austauschen und die jeweils gesammelten Erkenntnisse tatsächlich austauschen. Vielleicht verraten die sich ja gegenseitig mehr als mir.

Tschaka! Jetzt ist die Kommentarfunktion bei Blogger endlich nicht mehr auf „Bulletin Board“-Ansicht beschränkt, sondern es gibt die Möglichkeit, sie so einzurichten, daß es auch unterschiedliche Kommentarfäden gibt. Habe ich gleich mal entsprechend umgestellt. Damit kann man sich in Zukunft das blöde „@Hastenichgesehen“ sparen. Tschaka!

Nachdem ich es schon seit drei, vier Jahren vor hatte und die DVD auch schon seit zwei Monaten bei mir rumstand, habe ich jetzt endlich mal „The Exorcist“ geguckt. Irgendwann während meiner Diss wurde mir bewußt, daß nicht nur ein Gutteil textlicher Inhalte des Metals aus Horrorfilmen stammt, sondern daß es auch eine ästhetische Verwandtschaft zwischen beidem gibt, die bis hin zur Wirkung auf den Zuhörer/Zuschauer geht. Das habe ich zwar damals nicht weiter vertieft, trotzdem wäre es mal spannend, der Frage nachzugehen, wie der Metal es mit musikalischen Mitteln schafft, eine ähnliche Wirkung hervorzurufen wie die Filme, die mit der Kombination aus Bildern und Tönen es wesentlich einfacher haben müßten, bestimmte Emotionen hervorzurufen.

Haben müßten. Während ich den Film gesehen habe, kam mir spontan ein Dialog aus Monty Pythons Spanish Inquisition-Sketch in den Sinn: „Is that really all it is?“ — „Yes, lord.“ — „I see. I suppose we make it worse by shouting a lot.“ In der ersten halben Stunde — das ist ein gutes Viertel des Films — passiert so gut wie gar nichts. Sie ist reine Exposition und dafür viel zu lang geraten, zumal einiges von dort später keine Rolle mehr spielt, ich mich also gefragt habe, was mir diese Szenen eigentlich sagen sollten. Nach 23 Minuten kam immerhin mal ein Ouija-Bord vor, aber wie auch später — mit Ausnahme des tatsächlichen Exorzismus am Ende des Films — gibt es hier eine ganz kurze Andeutung, dann geht es im normalen Alltag weiter. Die kurzen Phasen, in denen die Besessenheit dargestellt wird, bestehen vor allem aus schreienden Frauen. Super. Ist wie im Blair Whitch Project: Ohne Ton (unfreiwillig) komisch, aber ganz sicher nicht ängstigend.

Es mag sein, daß der Film Anfang der 70er wirklich kraß war. Sprachlich bestimmt. Keine Ahnung, wie das auf Deutsch ist, auf Englisch ist in den Besessenheitsphasen großzügig geschätzt jedes zweite Wort ein „Four-Letter-Word“. Nicht nur das mit „f“, sondern gleich mehrere mit „c“ und eines mit „s“, die allesamt aus derselben subabdominalen Gegend stammen. Wie überhaupt die Besessenheit vor allem was mit Sexualität zu tun haben scheint.

Es ist zwar nicht ganz fair, einen neueren Film gegen einen älteren auszuspielen, nur weil ich ihn früher gesehen habe, trotzdem fand ich „The Ritual“ besser als „The Exorcist“. Obwohl die Parallelen (bis hin zu den Gründen der Entstehung und dem Aufbau auf einer realen Geschichte) unübersehbar sind, ist beim „Ritual“ alles besser: Das Drehbuch, der Schnitt, die Spannung, die Darstellung der Besessenheit, ja, die ganze Story. Der „Exorzist“ ist irgendwie komisch „objektiv“, das heißt: Er bietet überhaupt keine Identifikationspersonen. Es ist nicht einmal klar, wer eigentlich die Hauptrolle hat. Die besessene Regan? Ihre Mutter? Father Karras? Aber warum heißt der Film dann „The Exorcist“? Der Exorzist ist vielmehr Father Merrin, der nur am Anfang und am Ende des Filmes vorkommt, für mich aber noch am ehesten zur Identifikationsfigur getaugt hätte — wenn er denn mehr Anteil am Film gehabt hätte. Im wesentlichen ist er nur am Anfang auf seiner Ausgrabungsstätte zu sehen und am Ende beim Exorzismus. Ok, er hält damit tatsächlich den Film als ganzes zusammen, aber auch nur so weit, daß er nicht in Fragmente gesprengt wird.

Aber immerhin weiß ich jetzt, woher Marduk das „Fuck me, Jesus“-Motiv haben und daß der Anfang von Possesseds „The Exorcist“ Mike Oldfields „Tubular Bells“ ist, m.a.W.: Das einzige einprägsame musikalische Motiv im ganzen Film (also selbst die Musik ist allenfalls durchschnittlich). Warum der Film das Prädikat „besonders wertvoll“ bekommen haben soll, ist mir ein Rätsel, genauso warum manch einer der Kommentatoren im Internet meint, wenn nicht dieser, welcher Film sollte dann FSK 18 sein. Ich gehe da eher mit dem in der Wikipedia zitierten Everson:

Man kann nicht bestreiten, dass „The Exorcist“ ein Publikum wirklich mitreißt; und trotzdem ist es ein billiger und minderwertiger Film – häufig ungeheuer plump in seiner Unfähigkeit, auch nur glatte Szenenanschlüsse zustandezubringen […]. Trotz all seines Hokuspokus gelingt es „The Exorcist“ nicht, den Teufel fürchterlicher erscheinen zu lassen als die Vampirin in Carl Dreyers „Vampyr“ [kenne ich zwar nicht, wird aber mit Sicherheit stimmen]. Es ist wohl ein Symptom für unsere wirre Zeit, daß die Leute in „The Exorcist“ gerannt sind, um sich Angst machen zu lassen, weil sie schreien wollten, verschreckt und angeekelt wieder herauskommen, aber irgendwie doch stolz darauf, daß sie es ausgehalten haben.“

Jetzt hoffe ich, daß die Omen-Reihe besser ist. Oder ich gehe doch wieder zu meinen Zombies zurück. Die sind, wenn sie schon nicht bedrohlich wirken, wenigstens lustig.