Da ich gerade mal wieder in der zweiten Downton Abbey-Staffel bin, kam mir ein passendes „Kriegslied“ in den Sinn.
Der Hauptteil des Stücks klingt ziemlich genau nach Stellungskrieg. Er braucht das Solo, um nicht langweilig zu werden. Doch das Solo stellt nicht die erhoffte Erlösung dar, bringt aber das Lyrische Ich zur Erkenntnis, ausbrechen zu müssen. (Hier spielt der Text ausnahmsweise eine Rolle, er ist gut zu verstehen und wird mehrfach wiederholt: „Ich will nicht mehr töten!“)
Was hierbei an musikalischer Spannung aufgebaut wurde, wird aufgelöst in einer für Annihilator eher untypischen, geradezu nach New Wave of British Heavy Metal klingenden Bridge. Hier gibt’s Melodik und statt eintönigem mehr oder weniger Sprechgesang Gesang in höheren Tonlagen. Doch die Freiheit dient nicht dazu, dem Töten zu entkommen, sondern allein einem Angriff: „Move out and take that hill!“
Es gibt aus der Sinnlosigkeit des Krieges nur einen Ausweg, den Tod. So endet die scheinbar fröhliche Bridge in Tod und Verzweiflung – und führt so wieder zurück zum Anfang: In die Sinnlosigkeit des Schützengrabens, in Haß, Schmerz und Qual. Kurz bevor das Fade out beginnt, endet auch jegliche Melodik. Es bleibt nur noch das „palm muted“ „Geschrammel“. Das Fade out zeigt schließlich: Es gibt daraus keinen Ausweg.