Wenn ein Mensch lügt, ermordet er einen Teil der Welt. Das sind die bleichen Tode, die Menschen für ihr Leben halten. All das kann ich nicht länger mit ansehen. Kann nicht das Reich der Erlösung mich heimholen? (Cliff Burton)
Frauenordination und Zölibat liegen theologisch auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Die Diskussion über ihre jeweilige Berechtigung, Möglichkeit und Nützlichkeit muß getrennt geführt werden.
Gemeinsam ist ihnen beiden aber, daß über sie bereits alles gesagt ist. Nur vielleicht noch nicht von jedem. (Wobei ich an letzterem zu zweifeln beginne…)
Über die Frauenordination wurde bereits zwei Jahrzehnte diskutiert lang diskutiert, als Papst Johannes Paul II. unter Berücksichtigung der Fachdiskussion 1994 die als endgültig zu haltende Entscheidung verkündete, daß die Kirche keine Vollmacht habe, Frauen zu Priestern zu weihen.
Diese Lehre wurde einmütig von allen nachkonziliaren Päpsten vertreten und kann sich auf eine ungebrochene Tradition von alters her berufen.
Das Argument, daß Jesus aus rein zeitgebundenen Gründen nur Männer als Priester eingesetzt hat, verblaßt, wenn man sich die Formulierung genau ansieht: Die Kirche hat keine Vollmacht Frauen zu Priestern zu weihen.
Das Wörtchen Vollmacht deutet auf den entscheidenden Aspekt hin: Bei der Priesterweihe handelt es sich um ein Sakrament.
Sakramente sind von Christus eingesetzte Heilsmittel. Es gibt sie außschließlich aufgrund dieser Einsetzung.
Nicht die Kirche spendet die Priesterweihe, sondern Christus durch die Hand Seines dazu von Ihm bevollmächtigten Bischofs. Der Bischof kann daher nur tun, wozu ihn Christus Selbst eingesetzt hat.
Daher kann die Kirche nur die Menschen zu Priestern weihen, die gemäß der Einsetzung des Sakraments durch Christus fähig sind, die Weihe zu empfangen.
Wenn es also keine ausdrückliche Bevollmächtigung zur Weihe von Frauen gibt — was ganz offensichtlich der Fall ist, sonst müßte man ja nicht argumentieren, Christus habe sich hier allein nach den damaligen Konventionen gerichtet –, kann niemand eine Frau zum Priester weihen, da es Christus Selbst tun müßte.
Selbst wenn sich also Christus bei der Einsetzung der Priesterweihe aus Rücksicht auf damalige gesellschaftliche Konventionen — welch absurde Vorstellung, haben die Frauen in Seiner Nachfolge doch eine geradezu skandalöse Rolle gespielt! — auf Männer beschränkt hätte, wäre diese Beschränkung für uns immer noch bindend. Die Motive sind uns nicht nur erkenntnistheoretisch entzogen, sie sind für uns auch völlig irrelevant: Wir haben die Sakramente nicht eingesetzt, wir können auch nicht nach Belieben über sie verfügen.
Die Kirche kann zwar unter Umständen weitere Bedingungen für den Sakramentenempfang aufstellen und ihre Spendung verweigern, insbesondere bei individuell nicht heilsnotwendigen Sakramenten wie der Priesterweihe, aber sie kann die von Christus gemachten Einschränkungen nicht aufheben.
Täte sie es, setzte sie sich über die fehlende Vollmacht hinweg und versuchte Frauen zu Priestern zu weihen, dann passierte schlicht und ergreifend — gar nichts!
Es gäbe dann mit kirchlicher Autorität vermeintlich geweihte Priesterinnen, die scheinbar in persona Christi handeln könnten, tatsächlich aber nicht geweiht wären, weil Christus Sich zwar in Seiner Freiheit eingeschränkt und an die kirchliche Handlung gebunden hat (also nicht an der Kirche vorbei weiht), sich aber durch nichts und niemanden zwingen lassen kann, das Sakrament nach Lust und Laune der Kirche auszuweiten (also die Kirche nicht ohne Christus weihen kann).
Das wäre das Ende des Weihepriestertums. Spätestens wenn Frauen auch zu Bischöfen geweiht werden, könnte niemand mehr sicher sein, ob der PriesterIn da vorne tatsächlich Priester Jesu Christi ist oder nicht. Wer Sakramente von diesen SimulationspriesterInnen „gespendet“ bekäme, hätte sie tatsächlich nicht empfangen.
Wer Frauen ordinieren will, kann daher konsequenterweise nur das Weihepriestertum abschaffen.
Daher gehört die Unmöglichkeit der Priesterweihe von Frauen tatsächlich zum unaufgebbaren Kern des christlichen Glaubens. Denn diese Frage betrifft tatsächlich, wie es Johannes Paul II. formulierte, „die göttliche Verfassung der Kirche selbst“.
Ich bin ein leidenschaftlicher Christ, der Jesus Christus und Seine Kirche hingebungsvoll liebt. Ich bin zu Überstunden im Weinberg des Herrn bereit und habe wenig Geduld mit denen, die weniger willens oder fähig sind als ich. Meine Leidenschaften führen mich häufig in Bereiche der Versuchung von Zorn, Wollust und Stolz.