So, wo ich mit Narnia schon meine White Metal-Top 3 geposted habe, will ich auch noch Top 2 nachschieben: Horde — Hellig Usvart. Eigentlich ist das gar kein White Metal, sondern „Unblack Metal“. Wer vom frühen norwegischen Black Metal keine Ahnung hat, wird vermutlich nicht verstehen, was das — ich erlaube mir an dieser Stelle mal Fäkalsprache — Endgeile an dieser Scheibe ist.
Von der Ästhetik, der Musik uns selbst den Texten her ist das Black Metal in Vollendung — nur mit anti-anti-christlichen Texten. Boah, was haben die Norweger gekotzt! Jayson Sherlock, der Horde im Alleingang gemacht hat (damals Drummer bei Mortification), bekam sogar Morddrohungen (das nenne ich Zeugnis in Bezug auf Metal 😉 — ganz doof war er allerdings auch nicht und hat als das für Black Metal nötige Pseudonym gleich „Anonymous“ gewählt — allerdings auch schon wieder eine Anspielung auf Euronymous, den „Übervater“ der norwegischen Black Metal-Szene).
Wer sich nicht ganz so ernst nahm wie die Norweger, konnte allerdings damals schon Respekt für die Provokation empfinden. Mittlerweile sind auch die Norweger wieder ruhiger geworden, und 2006 konnte Horde in Oslo ihren ersten und wohl auch einzigen Live-Auftritt hinlegen. Um das Anti-anti-christliche an Horde deutlich zu machen (was nach Black Metal-Maßstäben bei Songtiteln wie „Drink from the Chalice of Blood“, „A Church Bell Tolls Amidst the Frozen Nordic Winds“, „Behold, the Rising of the Scarlet Moon“, „An Abandoned Grave Bathes Softly in the Falling Moonlight“ und „The Day of Total Armageddon Holocaust“ nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich ist), gibt’s „Invert the Inverted Cross“:
Weitere Songtitel, über die ich mich fast nicht einkriegen kann: „Blasphemous Abomination of the Satanic Pentagram“, „Release and Clothe the Virgin Sacrifice“, „Silence the Blasphemous Chanting“, „Crush the Bloodied Horns of the Goat“, „Weak, Feeble, Dying Anti-Christ“. Davon müßte es noch viiiiiel mehr geben.
Hab mich auch grad schon über die Titel gekringelt. Meine BM-Zeit ist zwar schon seit längerem vorbei, aber daran könnt ich tatsächlich nochmal Spaß finden.
Anonymous! Herrlich…
White Metal konnte mich dagegen nie so begeistern… Ich hab da immer nur so Kastratenmetalvertreter gefunden, und das war einfach nie mein Ding. 🙁
Willkommen im Club! Wobei ich mit Eierkneifgesang durchaus was anfangen kann, wenn er zum Rest der Musik paßt und die in sich stimmig ist. Was ich im White Metal relativ selten gefunden habe.
Ey! Soldiers under Command und To hell with the devil rocken derbst, auch wenn Stryper irgendwie Glammy white metal machen!
Aber Horde ist echt ne Überscheibe. Ich hab die mir nun vor über zehn Jahren gekauft, damals noch bei Nuclear Blast erhältlich. Ab und an, nun in die Jahre gekommen und eher kruden Avantgarde, Dubstep, Wu-Tang und Noise hörend (Ich liebe mich für meinen vollkommen verdorbenen Musikgeschmack), höre ich sie immer noch gern.
INVERT THE INVERTED CROSS!
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