Wenn mir in den letzten Wochen eins klar geworden ist: Die Kirche ist nicht das kleine Schifflein Petri, sie ist ein schwerfälliger Supertanker. Nicht daß ich Sorge um die Kirche hätte, denn das sind wir ja alle, aber in der Öffentlichkeitsarbeit kann doch die (Amts-)Kirche fast nur ein schlechtes Bild machen. Was auch immer von ihr gesagt wird, die Presse ist der Igel, der schon immer dort ist. Und würde sie mehr aktive Pressearbeit machen, ja wäre sie damit sogar erfolgreich, dann hieße es: Manipulation, Unterdrückung, Machtmißbrauch. Ganz davon abgesehen, daß Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Authentizität sich nicht „verkaufen“ lassen.
Unsere Botschaft steht nun einmal quer zu den Mechanismen, nach denen die Gesellschaft in immer weiteren Teilen funktioniert. Auch wer noch so gut weiß, wie der Hase (ähem, in meinem obigen Bild: der Igel, also die Presse, aber auch die Politik) läuft, dürfte sich mit den Themen, die die Kirche setzen müßte, gar nicht durchsetzen können. Zumal Politiker und Journalisten ja nun nicht gerade zu den angesehensten Personen in unserer Gesellschaft zählen… Was wir brauchen, sind keine super-kommunikativ-operativen PR-Manager, was wir brauchen sind Zeugen.