Me Myself and I

So, ich bleibe nochmal in den Gefilden gediegener Geekigkeit und komme auf meine heutige Vormittagsbeschäftigung zurück: Uralte DOS-Spiele zocken!

Ok, das ist bei mir eigentlich nichts ungewöhnliches, habe ich doch immer noch meinen anno 99 weitgehend selbst zusammengeschraubten HighTower-PC betriebsbereit rumstehen (und bis vor nem guten Jahr noch regelmäßig dran gearbeitet). Auf diesem Rechner (AMD K6 III-Prozessor, 64 MB RAM, Win 98 SE — also damals ziemlich TOP 🙂 liefen naturgemäß die meisten DOS-Spiele meiner (damals gerade erst beendeten) Jugend, aber auch die dann aktuellen, heutigen Klassiker. Aber ganz ehrlich, meine ganzen DOS-Spiele von Anfang der Neunziger sind immer noch meine Favoriten (und selbst die sind eigentlich schon ein Abstieg von den ein paar Jahre älteren Amiga-Spielen meines Bruders wie Test Drive und Barbarian… ähem, aus mir ist übrigens kein Amokläufer geworden und in meiner 12jährigen Führerscheinkarriere bin ich auch nur drei Mal geblitzt worden, hüstel).

Aber ich schweife ab. Letztes Jahr war dann doch mal ein neuer Rechner fällig. So ein HighTower transportiert sich so schlecht, und es ist auch nicht gerade ein Traum, Windows 98 einen USB-Stick oder DSL schmackhaft zu machen. Auf dem neuen Rechner war dann Windows 7 drauf (und irgendwann, ja, ich schwöre es, irgendwann wird da auch mal Linux drauf laufen! Sobald ich mal nichts elendig wichtiges auf dem Rechner habe…). Damit lief dann praktisch gar nichts mehr aus DOS-Zeiten. Adieu, Unnecessary Roughness 95. Adieu, Civilization. Adieu, F15 (strange, abgesehen von Vietnam sind die Szenario-Gebiete immer noch die Kriesenregionen: Libyen, Naher Osten, Iran). Adieu, Winter Games (bei Summer Games war mir schon früher der Zugangscode abhandegekommen…). Adieu, Siedler 1. Adieu, Whacky Wheels und all ihr vielen zusammengesammelten kleinen, aber feinen 5-bis-10-Minutenspiele zur Entspannung zwischendurch…

Gedankt sei jedoch den Geeks, die dasselbe Problem hatten (oder auch, weil sie auf Linux umgestiegen sind 🙂 und die DOS-Box entwickelt haben. Selbst in den Standardeinstellungen lief bisher jedes getestete Spiel (Überblick der (nicht-)laufenden Spiele). Ok, die FAQ mußte ich konsultieren, um zu raffen, daß ich in der DOS-Box Laufwerke selbst mounten muß und wie das beim CD-ROM-Laufwerk funktioniert, aber das war schon alles. Wer damals[tm] seine DOS-Spiele zum laufen bringen wollte (so ala „das Spiel braucht 639 kb freien Arbeitsspeicher — ARGH!“), mußte mehr Zeit investieren… Wenn ich jetzt noch einen halbwegs komfortablen Weg finde, meinem neuen Laptop die Daten von 3,5″-Disketten zu verfüttern, kriege ich doch glatt wieder Lust, ein paar Perlen wieder auszubuddeln, die ich schon seit Jahre nicht mehr gespielt habe…

So, bevor ich jetzt endgültig ins Schwärmen komme, schmeiße ich meine Time Machine wieder an und schieße böse Kommunisten ab.

Ich mache mal gleich da weiter, wo ich das letzte Mal aufgehört habe. Mein Wunsch ist nicht ganz in Erfüllung gegangen, aber alle Weihnachtspredigten waren im Grunde Variationen des Grundthemas der „Vorweihnachtspredigt“, es ging immer um die Größe Gottes, die sich von unseren Vorstellungen von Größe unterscheidet und sich gerade in der Demut zeigt. Der Pfarrer in der Christmette hatte wohl eher die im Blick, die mit der Christmette wahrscheinlich ihren einzigen Gottesdienst im Jahr besucht haben. So ging die Predigt ein wenig an meiner Lebenswirklichkeit vorbei, aber ich bin ja nicht der Maßstab 🙂 Auf den Punkt ist er nach vielen Vorbereitungen trotzdem gekommen.

Die Predigten am 25. und 26. kreisten um „wahrer Mensch und wahrer Gott“, was keinen Kompromiß darstelle, sondern zwei Wahrheiten, die nebeneinander stehen. In beiden Predigten war ich in Gedanken allerdings etwas abgeschweift, da ich gewisse Zweifel an der Quellenangabe „Konzil von Konstantinopel 381“ hatte… Der eigentlich damit angesprochene Punkt, daß es sehr lange gedauert hat, bis die Menschen überhaupt einen Weg gefunden hatten, die Menschwerdung Gottes zu denken, wäre durch „Chalkedon 451“ aber nur noch deutlicher gewesen. 🙂

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß das Finanzamt jetzt sowohl rechtlich als auch rechnerisch fast vollständig auf meine Sicht der Dinge eingeschwenkt ist. Auf den Rest habe ich jetzt verzichtet (ging nur noch um ein paar hundert Euro mehr oder weniger Einkommen). Das hätten wir allerdings auch schon früher haben können. Nämlich auf der Grundlage meiner Steuererklärung. Daher und aufgrund der letzten Kontakte und Rechenfehler habe ich mich für „Inkompetenz“ und „Versuch, diese gegenüber Vorgesetzten und Steuerpflichtigem zu vertuschen“ entschieden.

Blind can see the sun,
cripples walk alone,
deaf can hear my words,
they believe,

Just believe,
Just believe in me
Look! The signs are near
to perform my task
to perform my way

to perform
the way I walked

The way of the crucifix

Meine Frau hat mich deshalb schon für bekloppt erklärt, also paßt es wohl wunderbar in die Blogözese. Seit dem ersten Advent verstärkt sich in mir das unbändige Gefühl, zu Advendsliedern zu headbangen. Angefangen hat es mit „Macht hoch die Tür“, wo mir nur noch die Double Bass Drum fehlte. Bei genauerer Betrachtung und weil es sich bei immer mehr Liedern einstellte, ist mir aufgegangen, daß es an den Harmonien liegen muß. (Im Gegensatz zu Stanislaus werde ich nicht schon seit drei Wochen mit romantischen Dur-Liedern malträtiert, sondern durfte sogar die Melodie von „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ singen :-).

Und nicht nur an den Harmonien, auch an den Inhalten. Kreuz, Gericht, Wiederkunft, Warten auf das Heil, das sind auch Themen des Metals, wenn auch in meist mehr oder weniger säkularisierter Form. Heute paßte mal wieder alles wie die Faust aufs Auge. Als ob Johannes vom Kreuz allein nicht schon gereicht hätte! (Ich hatte mal überlegt, ob ich die Dunkle Nacht an den Beginn meines im engeren Sinne theologischen Teils meiner Diss stelle.) Ne, es kam auch noch das Evangelium, das Grundlage des Songs meiner „richtigen“[tm] Metal-Initiation war (s.o. und — fast genau vor einem Jahr). Das war doch mal ein schönes Crossover!

Am Sonntag hatte ich fast noch das Finanzamt als erfreuliche Kleinigkeit genannt. Ein Glück, daß ich es nicht getan habe. Telefonisch war eine gute Lösung angekündigt, mit der ich hätte leben können. In der Theorie ist sie auch akzeptabel. In der Praxis haben Sie sich aber schon wieder verrechnet und zudem einen Posten Ausgaben kommentarlos ganz unter den Tisch fallen lassen. Inkompetenz oder Böswilligkeit?

Kind: „Der Nikolaus kommt in jedes Haus. In unser Haus, in das Haus, in den Kindergarten, in die Schule, in den Dom.“
Vater: „In den Dom?“
Kind: „Ja, in den Dom.“
Vater: „Wohnt denn da jemand?“
Kind: „Na klar!“
Vater: „Wer denn?“
Kind mit entrüsteter Stimme (Marke „Wie blöd bist Du denn, das weiß doch jedes Baby!“): „Na, Gott natürlich!“

Nunja, bin ich zurück? War ich weg? Keine Ahnung. Zwischenzeitlich war ich tatsächlich weg, denn ich war nicht „drin“. Aus dieser Geschichte wurde leider ein zweimonatiges Trauerspiel inkl. Notwendigkeit, auf UMTS auszuweichen… Irgendwie gibt es einfachere Methoden zu sagen: „Wir wollen Sie nicht als Kunden.“

Aber das gibt mir eine gute Gelegenheit, mal wieder eine Bestandsaufnahme zu machen. Im Juni hatte ich etwas kryptisch-pathetisch geschrieben, ich sähe meine Zukunft auf den Straßen vor meiner Haustür. Das scheint sich jetzt zu bestätigen. Gerade wenn ich bedenke, wieviel Krampf in den letzten zwei Jahren war (und das praktisch überhaupt nicht durch lokale Verursacher), dann läuft im Augenblick alles wunderbar, geradezu himmlisch: Bisher ohne jeglichen Gegenwind, dafür mit voller Unterstützung durch die „Strukturen“ werden zum Jahr des Glaubens drei „Bekloppte“ einen Glaubenskurs durchführen (wenn bis dahin nicht schon Himmel und Erde vergangen sein werden). Das Gespräch mit dem Pfarrer lief im wesentlichen: Wir haben da was vor… — Super! Wollten wir schon lange machen, haben bloß keinen gefunden, der’s leisten will und kann. Boff. So macht Neuevangelisierung Spaß! Als ob das nicht schon klasse genug wäre, kommen da Leute auch noch plötzlich mit Ideen um die Ecke, die ich selbst vor fünf Jahren mangels passender Leute wieder verworfen habe. Und viele, viele Kleinigkeiten, die sich zu einem halbwegs harmonischen Gesamtbild sturkturieren.

Im Augenblick stehen also alle Vorsignale auf „Freie Fahrt erwarten“ 🙂

(Könnte nur bedeuten, daß ich deutlich weniger Zeit und Lust habe, online zu sein.)