Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.
2 Joh 10f.
Theologie
…mal wieder einer dieser Tage, an denen man sich schon beim Aufstehen fragt, ob man es nicht besser gelassen hätte. Noch im Halbschlaf vernahm ich das Wort „Papst“ im Radio und war sofort, naja, zumindest dreiviertelwach. Bei genauerer Betrachtung hieß der ganze Satz aber: „Der Papst mag sie immer noch nicht…“ — und es ging, natürlich, um die Pille. Am Ende dieses so herrlich differenzierten und ausgewogenen Beitrags (und dafür zahle ich Rundfunkgebühren!) war mein Blutdruck dann wenigstens hoch genug, um gut aus den Puschen zu kommen. Irgendwo in einem Nebensatz hatten sie zwar die nicht enden wollende Aufzählung der zum Teil massiven Nebenwirkungen untergebracht, die Langzeitfolgen haben sie sich hingegen ganz geschenkt. Ansonsten wurde Margaret Sanger (die ich ohne Johannes gar nicht gekannt hätte) hochgejubelt und die befreiende und gleichberechtigende Wirkung der Pille verkündet, die es den Frauen endlich ermöglicht habe, selbst zu entscheiden, wann sie schwanger werden (was ja nicht stimmt: die Pille hilft ja nur, nicht schwanger zu werden).
Dafür verkündete der Wetterbericht das beste Wetter seit zwei Wochen. Schön, geht der Sohn heute also mit der Schule auf Wandertag. Dachte ich. Pustekuchen: Neee, das ist doch alles noch so naß, wir hoffen mal, daß nächste Woche besseres Wetter ist, verkündete die Lehrerin mit einer Selbstverständlichkeit, die mich an meiner Wetterwahrnehmung zweifeln ließ. Mädl, wovon träumst Du nachts?!
Und das alles noch vor acht. Das kann ja heiter werden.
So, jetzt ist der gestern erwähnte Artikel „Im Land der Mutlosen“ auch online frei zugänglich. Alle Mann zum Lesen antreten!
Meiner Erwartung, daß schon irgendjemand den Artikel „Im Land der Mutlosen“ von Hannes Hintermeier in der Samstagsausgabe der FAZ lobend erwähnen würde, hat Dorothea ja schon voll erfüllt. Den Witz, mit dem der Artikel beginnt, muß ich aber trotzdem nochmal zitieren, weil er nicht nur ziemlich böse ist und damit meinen Humor trifft, sondern leider auch ziemlich realitätsnah ist:
Klingelt das Telefon im Kloster. Anruf aus dem Heiligen Land: „Wir haben das Grab von Jesus gefunden, und er lag drin!“ Darauf der Pater: „Den gab’s wirklich?“
Im Gemeindehaus wurde ein Chormantel augebuddelt, der offenbar zuletzt vorkonziliar in Gebrauch war (oder so). Jedenfalls ist er ein Stück weit verstaubt und verdreckt. Kennt sich jemand damit aus, wie man sowas pflegt/reinigt? Waschen, legen, föhnen, bügeln — oder besser nur ausklopfen?
Auf diesen Artikel muß ich als alter Fantasy-Fan einfach hinweisen. Und damit hier ein bißchen mehr steht, auch noch der passende Song (vom Album, das meine Top 3 in den White Metal-Charts darstellt, gerade weil hier das Böse ernsthaft thematisiert wird und nicht „Jesus liebt dich, alles ist toll“):
Wenn nur diese blöden spanischen portugiesischen Untertitel nicht wären…
Es soll ja angeblich unheimlich viele Probleme mit ausländischen Priestern geben. Das kann ich mir, nach heutiger erneuter „Begutachtung“, gut vostellen. Da kommen nämlich Priester, die nicht nur tatsächlich glauben, sondern aufgrund ihrer beschränkten Sprachkenntnisse auch einfach auf den Punkt kommen müssen. 5 Minuten knackige Predigt mit der Kernaussage im ersten Satz: So ihr nicht betet, so glaubet ihr nicht! Daß das nicht in allen weichgespülten Pfarreien ankommt, ist nun nicht wirklich verwunderlich.
Na gut, manchmal gibt’s wirklich ernsthafte Probleme. Wir hatten mal einen vietnamesischen Priester zur Vertretung. Bei dessen Aussprache habe ich selbst im Hochgebet nicht immer gewußt, wo er gerade war. Aber die meisten, die ich erlebt habe, von Polen über Afrikaner bis Inder, hatten zwar einen deutlichen Akzent, waren aber besser verständlich als so mancher Deutscher mit leiser Stimme oder schludriger Aussprache.
Der Weg zur Vollkommenheit führt über das Kreuz. Es gibt keine Heiligkeit ohne Entsagung und geistigen Kampf [Vgl. 2 Tim 4]. Der geistliche Fortschritt verlangt Askese und Abtötung, die stufenweise dazu führen, im Frieden und in der Freude der Seligpreisungen zu leben.
„Wer aufsteigt, hört nie auf, durch endlose Anfänge von Anfang zu Anfang zu schreiten. Wer aufsteigt, hört nie auf, zu ersehnen, was er schon kennt“ (Gregor von Nyssa, hom. in Cant. 8).
Katechismus der Katholischen Kirche, 2015
Mit der alten Messe kenne ich mich ja nicht sonderlich aus: mehr oder weniger willkürlich ausgewählte Literatur und (immerhin) ein einziger Besuch einer Messe in der forma extraordinaria. Ich habe nichts gegen sie, würde mich aber auch nicht sonderlich für sie einsetzen. (Wichtiger als ordentlich oder außerordentlich ist mir „nicht unordentlich“.)
Was ich allerdings kenne, ist das Motu Proprio Summorum Pontificum. Und eigentlich finde ich das ausgesprochen leicht verständlich. Irgendetwas muß ich aber wohl doch falsch verstanden haben. Nirgendwo finde ich eine Zuständigkeit des Bischofs für die Genehmigung einer Messe im außerordentlichen Ritus, außer wenn der zuständige Pfarrer sie verweigert. Was fehlt in dieser Schilderung an wichtigen Informationen, die begründen, warum der Dekan, wenn er doch offenbar wohlwollend ist, nicht einfach sagt: Macht mal? Das Motu proprio sagt doch sogar, daß alle dem Wortlaut desselben entgegenstehenden Regelungen aus sich selbst heraus nichtig sind, so daß doch in diesem Fall sich keiner um den Bischof scheren müßte (und nein, der vom MP erwähnte can. 392 scheint mir hier überhaupt nicht relevant zu sein).
Also: Klärt mich Unwissenden bitte über den real existierenden Katholizismus auf!