Heute habe ich (allerdings nur aus dritter Hand) von einem Mann berichtet bekommen, der seine pädophilen Neigungen nicht ausleben wollte, aber keine Hilfe fand (das ganze soll schon vor Jahrzehnten passiert sein). Das krasseste war, daß er von einer psychiatrischen Klinik mit dem Kommentar abgewiesen worden sein soll: „Sie müssen erst straffällig werden, dann können wir Ihnen helfen.“
Gut, bei solchen Geschichten muß man immer auch vorsichtig sein, gerade wenn sie dem Mann der Putzfrau der Freundin der Schwiegermutter meines Taxifahrers widerfahren sein soll. Aber ich habe mich angesichts der ausführlichen Berichterstattung zu dem Thema gefragt: Wohin würde heute dieser Mann gehen und auf Hilfe hoffen können? In der jüngeren Berichterstattung habe ich davon ehrlichgesagt nichts gehört, aber ich konnte mich an einen älteren Bericht erinnern über ein Forschungsprojekt, das ich nun auch wiedergefunden habe.
Auf dem Hintergrund der obigen Geschichte frage ich mich aber, ob ich aus der Werbung mit „Kostenlose Beratung und Therapie für pädophile Männer“ schließen muß, daß Krankenkassen eine solche Beratung und Therapie normalerweise nicht bezahlen würden? Oder heißt das gar, daß es so eine Beratung und Therapie bisher gar nicht gibt???
Ich bitte Dich: Die Opfer sollen im Mittelpunkt stehen, nicht die Täter!
Kann es sein, daß wir von derselben Person sprechen?
Sicher gibt es Therapien, und die werden auch bezahlt von den Kassen. Aber das Problem wird eher sein, einen geeiigneten therapeuten zu finden, der damit Erfahrung hat- hinzu kommt ja auch, daß die Sache gar nicht therapierbar IST bzw nur begrenzt. Will heißen, der Patient kann mithilfe der Thera lernen, evtl die Neigung zu kontrollieren. Das ist alles. Aber das ist auch eine komplizierte Sache für Therapeuten, ich weiß nicht, ob es da so viele gibt… Generell zahlen Kassen schon Therapien, aber wie gesagt…find mal einen. Schliesslich musst du als Patient rumtelefonieren und am Telefon sagen um was es grob geht usw, alles nicht so einfach.
@Stanislaus: Halte ich für eher unwahrscheinlich.
@Benedetta: wobei man anmerken muss, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur Therapeuten bezahlen, die gelistet sind, z.B. hat die Caritas sehr gute Therapeuten für Suchterkrankungen (ich weiss jetzt nicht ob in dem Bereich auch) aber da gibt es nur wenige Kassen, die diese anerkennen. Ganz so einfach ist das nicht und die Therapie muss ärztlich verordnet sein.