Evangelisation

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Als Stanislaus Anfang des Monats eine Diskussion darüber lostrat, wohin der Papst bei einem möglichen Deutschlandbesuch denn außer nach Berlin noch reisen sollte, war ich schon drauf und dran, das missionarische Zentrum Deutschlands ins Spiel zu bringen, zumal ich darauf schon seit 2007 spekuliere. Nur meine Bescheidenheit (*hüstel*) hat mich damals noch davon abgehalten, meine Studienstadt und Wahlheimat über den grünen Klee zu loben.

Heute früh beglückte mich MDR Info aber zur Abwechslung mal mit einer Nachricht, die mich sofort wach werden ließ (was angesichts meiner Übermüdung nicht ganz einfach war) und die dem heutigen Hochfest zutiefst angemessen war: Offenbar läßt sich der Papst in seiner Reiseplanung tatsächlich durch Briefe von Grundschülerinnen, die ihm auch gleich die elterliche Wohnung als Übernachtungsmöglichkeit anbieten, beeinflussen!

Nach Freiburg käme er dann übrigens auch. Mal sehen, ob beim heutigen Pontifikalamt die Katze aus dem Sack gelassen wird.

Die im vorvorigen Post erwähnte Diskussion hat zwischendurch eine interessante Entwicklung genommen. Nach anfänglicher „Atheistenpropaganda“ hat man zu einer sich der Sachlichkeit nähernden Kontroverse gefunden (die dann allerdings auch bald beendet war). Für mich ein Beleg dafür, dass es sich lohnt, als Katholik offensiv katholische Positionen zu vertreten und gegen die üblichen schwarzen Legenden anzugehen (vgl. etwa hier). Dabei ist natürlich hilfreich, nicht erst bei einem entsprechenden Thema aus seinem Loch zu kriechen. Typischer Fall von „Zeugnis geben an dem Platz, an dem man sowieso ist“.

…sad but true:

Mein Pfarrer war damals erst ca. 30 Jahre alt, stand auf Deep Purple und Led Zepplin. Nicht nur das werde ich ihm nie vergessen, er hat uns auch „das Leben des Brian“ gezeigt.

So gesehen war die kurze Zeit in der Kirche ein Gewinn.

Nur sein unendliches Verständnis für alle meine kritischen Fragen und Ketzereien ging mir auf den Sack. Der Kerl hat sich durch keinerlei Fakten oder wissenschaftliche Erkenntnisse irritieren lassen. 🙂

Antwort:

Die sind so. Darauf werden die geeicht. Verständnis, Mitleid, zuhören können, nie dagegen sein… sicher alles Prüfungsfächer.

Nachtrag:
Dieses Posting ist auch lesenswert, und eigentlich sollte man den ganzen Thread zur Theologen- und Kirchenbonzen Pflichtlektüre machen. Damit die mal erfahren, was „da draußen“ wirklich los ist.

Nach einer weiteren Erfahrung der abstrusen, unerwarteten Art im innerkatholischen Umgang miteinander habe ich mir einige Gedanken darüber gemacht, warum alles, was rechts von der „Lehmannkirche“ steht, Aversionen bis hin zu faktischen Exkommunikationen (zwar nicht im Sinne von Sakramentenausschluß, aber im Sinne von Ausschluß aus der Gemeinschaft: they, who must not be named) führt.

Neben vielen kleinen mehr oder weniger zureichenden Gründen fällt mir letztlich nur ein einziger wirklich hinreichender Grund ein (und ja, das ist völlig ins Unreine geschrieben, trotzdem): Bekenntnis. Es stößt offenbar vielen Mainstreamkatholiken auf, daß sich da jemand klar zu etwas bekennt, was ihm wichtiger als „wir haben uns alle lieb“ ist. Alles könne man so oder so sehen, aber nicht, daß man alles so oder so sehen kann (siehe die Stanford Nutting-Videos). Es ist die Klarheit, die Deutlichkeit und die damit verbundene Herausforderung, als Gegenüber selbst Position zu beziehen, die (ich sage es mal böswillig:) überfordert. „Man“ vertraut auf alles, was man so Angenehmes über Gott, die Kirche usw. gehört hat, und weil das so angenehm ist, stört jeder, der sich mit dieser Harmonie nicht zufrieden geben will.

Dumm nur, daß sich Gott ganz offensichtlich nicht mit dieser simplen Harmonie zufrieden geben will. Oder was feiern wir doch gleich an Karfreitag?

Meiner Erwartung, daß schon irgendjemand den Artikel „Im Land der Mutlosen“ von Hannes Hintermeier in der Samstagsausgabe der FAZ lobend erwähnen würde, hat Dorothea ja schon voll erfüllt. Den Witz, mit dem der Artikel beginnt, muß ich aber trotzdem nochmal zitieren, weil er nicht nur ziemlich böse ist und damit meinen Humor trifft, sondern leider auch ziemlich realitätsnah ist:

Klingelt das Telefon im Kloster. Anruf aus dem Heiligen Land: „Wir haben das Grab von Jesus gefunden, und er lag drin!“ Darauf der Pater: „Den gab’s wirklich?“

Meine Top 1 des White Metals ist natürlich meine persönliche Top 1, die mit meinen Vorlieben für Death Metal und epischen Bombast zu tun hat. Insofern kann hier gar nichts anderes stehen als (frühe) Mortification. Deren Album „Scrolls of the Meggilloth“ ist im ganzen zwar „nur“ gehobener Durchschnitt, enthält aber den meiner Meinung nach fast ultimativen Death Metal Song überhaupt: Ancient Prophecy. Ultimativ aus mehreren Gründen: alles drin von wildem Geblaste bis zu beinahe doomiger Langsamkeit und damit der Kombination des Besten, was Death Metal zu bieten hat (aus meiner Sicht, versteht sich), das ganze in der epischen Länge von fast 12 Minuten — und einen Text, der das meiner Meinung nach ultimative Death Metal-Thema schlechthin behandelt:

Ja, ich weiß, das Video läßt sich eingebettet nicht abspielen, und vollständig ist der Song auf Youtube auch nicht (dafür ist er zu lang). Aber der Song ist ausgehend vom vierten Gottesknechtslied tatsächlich so etwas wie das musikalische Äquivalent zu Mel Gibsons The Passion. Viel besser geht kaum noch. Weder aus „White“ noch aus „Death Metal“-Perspektive.

So, wo ich mit Narnia schon meine White Metal-Top 3 geposted habe, will ich auch noch Top 2 nachschieben: Horde — Hellig Usvart. Eigentlich ist das gar kein White Metal, sondern „Unblack Metal“. Wer vom frühen norwegischen Black Metal keine Ahnung hat, wird vermutlich nicht verstehen, was das — ich erlaube mir an dieser Stelle mal Fäkalsprache — Endgeile an dieser Scheibe ist.

Von der Ästhetik, der Musik uns selbst den Texten her ist das Black Metal in Vollendung — nur mit anti-anti-christlichen Texten. Boah, was haben die Norweger gekotzt! Jayson Sherlock, der Horde im Alleingang gemacht hat (damals Drummer bei Mortification), bekam sogar Morddrohungen (das nenne ich Zeugnis in Bezug auf Metal 😉 — ganz doof war er allerdings auch nicht und hat als das für Black Metal nötige Pseudonym gleich „Anonymous“ gewählt — allerdings auch schon wieder eine Anspielung auf Euronymous, den „Übervater“ der norwegischen Black Metal-Szene).

Wer sich nicht ganz so ernst nahm wie die Norweger, konnte allerdings damals schon Respekt für die Provokation empfinden. Mittlerweile sind auch die Norweger wieder ruhiger geworden, und 2006 konnte Horde in Oslo ihren ersten und wohl auch einzigen Live-Auftritt hinlegen. Um das Anti-anti-christliche an Horde deutlich zu machen (was nach Black Metal-Maßstäben bei Songtiteln wie „Drink from the Chalice of Blood“, „A Church Bell Tolls Amidst the Frozen Nordic Winds“, „Behold, the Rising of the Scarlet Moon“, „An Abandoned Grave Bathes Softly in the Falling Moonlight“ und „The Day of Total Armageddon Holocaust“ nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich ist), gibt’s „Invert the Inverted Cross“:

Weitere Songtitel, über die ich mich fast nicht einkriegen kann: „Blasphemous Abomination of the Satanic Pentagram“, „Release and Clothe the Virgin Sacrifice“, „Silence the Blasphemous Chanting“, „Crush the Bloodied Horns of the Goat“, „Weak, Feeble, Dying Anti-Christ“. Davon müßte es noch viiiiiel mehr geben.