…we try to get the message to you.
So, jetzt geht’s mir besser. Und nächste Woche laß‘ ich mir doch noch mein „Fundamentalist“-T-Shirt machen.
Kirche
All posts tagged Kirche
Mir verschlägt es ehrlichgesagt die Sprache. Vor kurzem ging ja der FAZ-Artikel „Im Land der Mutlosen“ durch die Blogoezese. Inzwischen wurden insgesamt sechs Leserbriefe abgedruckt. Immer zwei in der Woche, wenn ich mich nicht irre, und immer schön am Ende derselben, damit mir die Energie fehlt, selbst einen zu schreiben. Denn die sind — vorsichtig vormuliert — einseitig.
Einer war etwa mit „Achtundsechzigerkirche“ überschrieben. Da dachte ich noch, wow, so deutlich? — Pustekuchen. Da wurde ausdrücklich eine Achtundsechzigerkirche gefordert, in der die Laien sagen was sie denken. Und was sie denken, darin sind sich alle sechs Leserbriefe völlig einig: Zölibat muß weg, Frauenpriestertum her und Kirche demokratisiert werden. Soviel Blödheit auf einem Haufen! Als ob das nicht seit Jahrzehnten dieselbe Leier wäre!
Nur fehlt der gegenteilige Eindruck auf den Leserbriefseiten. Ich weiß ja nicht, ob es wirklich keine anderen Leserbriefe gibt oder ob die FAZ hier zensiert, aber ich weiß, was die Bischöfe denken werden, wenn sie diese völlig übereinstimmenden Leserbriefe lesen…
Diese Einseitigkeit muß sich ändern, und darum knüpfe ich mal an diese Diskussion an und weise hiermit feierlich darauf hin: Schreibt Leserbriefe!
So, jetzt ist der gestern erwähnte Artikel „Im Land der Mutlosen“ auch online frei zugänglich. Alle Mann zum Lesen antreten!
Meiner Erwartung, daß schon irgendjemand den Artikel „Im Land der Mutlosen“ von Hannes Hintermeier in der Samstagsausgabe der FAZ lobend erwähnen würde, hat Dorothea ja schon voll erfüllt. Den Witz, mit dem der Artikel beginnt, muß ich aber trotzdem nochmal zitieren, weil er nicht nur ziemlich böse ist und damit meinen Humor trifft, sondern leider auch ziemlich realitätsnah ist:
Klingelt das Telefon im Kloster. Anruf aus dem Heiligen Land: „Wir haben das Grab von Jesus gefunden, und er lag drin!“ Darauf der Pater: „Den gab’s wirklich?“
Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird. Die Verfolgung, die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet, wird das „Mysterium der Bosheit“ enthüllen: Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme. Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist, das heißt eines falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias.
Katechismus der Katholischen Kirche, 675
Die Testversion der katholisch.de-Community hat bisher genau eine (öffentliche) Gruppe. Und was ist das? Ein Tipp: Es geht offenbar vordringlich ums Seelenheil…
[Update: Es handelt sich um die einzige Gruppe im Bereich „Portal Katholisch“. Was diese verschiedenen Bereiche eigentlich sind, ist mir nicht ganz klar.]
Wenn Deckers nur halb so sachlich geblieben wäre wie Jörg Bremer, hätte ich nicht mal im Traum an eine Abokündigung gedacht. Möge „jöb“ ein würdiger Nachfolger für „hjf“ werden!
Den römischen Unmut über die Deutschen Bischöfe kann ich gut nachvollziehen. Wenn man weiß, daß Bischof Mixa ein Alkoholproblem hat, sollte man doch auch entsprechend nachsichtig auf ihn reagieren, anstatt ihm Vorlagen zu bieten… Und ja, dem Menschen Walter Mixa muß geholfen werden.
Wenn mir in den letzten Wochen eins klar geworden ist: Die Kirche ist nicht das kleine Schifflein Petri, sie ist ein schwerfälliger Supertanker. Nicht daß ich Sorge um die Kirche hätte, denn das sind wir ja alle, aber in der Öffentlichkeitsarbeit kann doch die (Amts-)Kirche fast nur ein schlechtes Bild machen. Was auch immer von ihr gesagt wird, die Presse ist der Igel, der schon immer dort ist. Und würde sie mehr aktive Pressearbeit machen, ja wäre sie damit sogar erfolgreich, dann hieße es: Manipulation, Unterdrückung, Machtmißbrauch. Ganz davon abgesehen, daß Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Authentizität sich nicht „verkaufen“ lassen.
Unsere Botschaft steht nun einmal quer zu den Mechanismen, nach denen die Gesellschaft in immer weiteren Teilen funktioniert. Auch wer noch so gut weiß, wie der Hase (ähem, in meinem obigen Bild: der Igel, also die Presse, aber auch die Politik) läuft, dürfte sich mit den Themen, die die Kirche setzen müßte, gar nicht durchsetzen können. Zumal Politiker und Journalisten ja nun nicht gerade zu den angesehensten Personen in unserer Gesellschaft zählen… Was wir brauchen, sind keine super-kommunikativ-operativen PR-Manager, was wir brauchen sind Zeugen.
Manchmal frage ich mich ja, ob ich mein bisheriges Leben in einem Paralleluniversum zugebracht habe: Wenn wir aktuell die größte Kirchenkrise der Nachkriegszeit erleben, was genau haben wir dann eigentlich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten erlebt? *kopfschüttel*