4 comments on “Sinnentstellendes Zitieren

  1. …dann sollte man nach einer genaueren Übersetzung verlangen! 😉 Schöner Beitrag übrigens. Die Empörungsmaschinerie entbehrt auch nicht der Grundlage.

  2. Auch ich habe mir die betr. Minuten im Interview mit Kardinal Lehmann angehört und leider einen sehr schlechten Eindruck von ihm gewonnen.

    Er scheut eine klare Antwort, macht enorm viele Worte und gibt seinen Mitbruder im Petrusamt buchstäblich der Lächerlichkeit preis.

    Die Übersetzung „für viele“ wendet sich doch gegen eine Allerlösungslehre, wonach durch Jesu Kreuzestod quasi automatisch ALLE Menschen, egal was sie zu Lebzeiten ausgefressen haben, automatisch und sicher in den Himmel kommen (Motto: „Wir kommen alle alle in den Himmel …“).

    So ist es eben nach dem biblischen Zeugnis nicht, das lehrt auch nicht der HERR selbst:
    Er spricht vielmehr u.a. vom breiten Weg ins Verderben und dem „schmalen“ (=beschwerlichen“) Weg (und der „engen Tür“) zu Gott.

    Potentiell steht zwar wirklich JEDEM die Gnade und Barmherzigkeit Gottes durch Jesu Leiden und Tod offen, aber man muss sich auch selbst für die Annahme derselben entscheiden und darum bemühen – und sei es auch erst im letzten Augenblick des Lebens.

    Aber um die eigene Willensentscheidung kommt man eben nicht herum, wenn man Gottes Barmherzigkeit erlangen will.

    Und das ist gar nicht ganz so einfach, wie man vielleicht manchmal glaubt.
    Ich kannte und kenne durchaus verstockte Menschen, die einfach nicht ihren Stolz überwinden und zu Gott umkehren können und so ihren Frieden mit Gott machen.

    Ein Bild und Beispiel aus dem NT dafür ist der mitgekreuzigte Schächer, der Christus selbst im Angesicht des nahen Todes ebenfalls noch verspottet, während der andere ihn um Erbarmen bittet – und es auch bekommt.

    Für letzteren nützt das vergossene Blut Christi etwas, der erstere hat leider nichts davon…

    Also ist das vergossene Blut Christi nicht etwa nur für wenige (Super-)Fromme vergossen sondern im Gegenteil auch für viele Sünder, wenn sie sich denn bekehren.

    Deshalb auch die vom Papst vorgeschlagene und gewünschte genauere (und immer noch sehr tröstliche) Übersetzung der Wandlungsworte: „für viele“ statt „für alle“.

    Warum kann der Kardinal so etwas denn nicht sagen und verständlich erklären?

    Ich bin kein Theologe sondern nur ein einfacher Katholik.

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