Föllig Abstruser Quatsch

Michael Hesemann wies kürzlich darauf hin, daß es keinen Zeitpunkt gab, „der günstiger gewesen wäre für das zentrale Ereignis der Geschichte, die Menschwerdung Gottes“ als die Zeitenwende. Wie recht er damit trotz der heute viel einfacheren und schnelleren Kommunikation via Facebook, Twitter und YouTube hat, hat nun der Focus (via Strafrecht online Blog) herausgearbeitet (womit auch gleich noch gezeigt wird, daß unser Glaube eben doch nicht nur von Kommunikation und Dialog lebt, sondern vom Ereignis):

Gott sei Dank, daß Er schon vor 2000 Jahren geboren wurde — und nicht in Deutschland.  o<:-)=<>

Zum Thema Guilty Pleasures hat Elsa schon meine ultimative Guilty Pleasure gepostet. Allerdings habe ich da die Ausrede, zum Zeitpunkt des Erscheinens noch nicht das Vernunftalter erreicht gehabt zu haben. Dafür aber nicht (entsprechend nicht mehr aus den 80ern):
Und daß ich CDs besitze, auf denen David Hasselhoff und Roger Whittaker zu hören sind, verschweige ich besser.

Tja leider hat es der Castor Behälter doch geschafft.

Wenn ich sowas lese, könnte ich ja kotzen! Ja, wo sollen die Dinger denn sonst hin?! Sollen die Franzosen sie behalten? Die werden sich bedanken. Sollen sie weiter in den Zwischenlagern nahe der Atomkraftwerke bleiben? So konnte man sich vor 10 Jahren aus der Affäre ziehen, aber irgendwann sind die Lager da auch einfach mal voll, weil nicht dafür vorgesehen. Und werden die Dinger nach Rußland verschifft, dann schreien die gleichen Leute auf, die im Wendland demonstrieren (lassen): Russische Sicherheitsbestimmungen, um Gottes Willen! Dann hätten wir vielleicht die Endlagersuche nicht ein Jahrzehnt auf die lange Bank schieben sollen…

Was aber regt ihr euch drüber auf, wenn in Rußland ein Castorbehälter umkippt? So gefährlich können die doch gar nicht sein, wenn man sie stundenlang auf mehr oder weniger offener Strecke festhalten, Umleitungen (und damit eine Vergrößerung des durchfahrenen Gebiets) verursachen und sogar die Bahnstrecke beschädigen (das „Schottern“ ist ja nichts wirklich Neues und unterscheidet sich von den in den 90ern beliebten Oberleitungskrallen nur graduell) kann.

Mal ganz ehrlich, Leute: Das Zeug wird nie wieder so gefährlich sein, wie er auf dem Transport war. Irgendwie erinnert mich das an meine Mitschülerin, die allen Ernstes die AIDS-Schleife trug, „um kein AIDS zu bekommen“…

Johannes und Jacopone haben’s schon vorgemacht, ich bin ein Herdentier und folge. Wie schreibe ich also (laut FAZ)?

Wenn man die Blogsuche von Google bemüht, dann scheint dieser Algorithmus hauptsächlich Freud und Goethe auszuspucken, entsprechend war ich nicht sonderlich überrascht, daß das erste Ergebnis (aus meiner Doktorarbeit) „Freud“ ergab. Auch der eine oder andere Blogeintrag unterstellte mir eine stilistische Nähe zum Begründer der Psychoanalyse. Eine ganze Reihe weiterer Artikel soll angeblich Goethe nahekommen. Erstaunlich, daß ich angeblich schreibe, wie zwei Leute, deren Schriften mich immer gelangweilt haben. Kein gutes Zeichen.

Interessanter sind aber die Zufallstreffer. „Metal-Orden“ soll stilistisch Kafka ähneln (was ich als große Ehre empfinde, ich mag Kafka), „Wie gut daß ich katholisch bin…“ hingegen Daniel Kehlmann (kann ich gut mit leben). Auch mit den Vergleichen mit Thomas Bernhards („Grauen des Lebens“) und Peter Handkes („Osterfreude“) Stil könnte ich mich noch anfreunden. Über Rainald Goetz („Schon lange…“) und Melinda Nadj Abonji („Bei Geburt geschlachtet“) kann ich mich nicht äußern, bis eben wußte ich nicht einmal, daß es Menschen dieses Namens gibt. Auch daß „Destruktionstheologie“ angeblich dem verquasten Stil von Hegel ähneln soll, kann ich zumindest auf wissenschaftlicher Ebene noch akzeptieren.

Das Ergebnis meines allerersten Postings hat mich jedoch zum sofortigen Abbruch des Experiments gezwungen. Mit diesen die deutsche Sprache vergewaltigenden Stil will ich nichts zu tun haben (selbst, wenn mir für dieses Posting mal der Literaturnobelpreis verliehen werden sollte!): Günter Grass. P.S.: Dieses Posting ist mal wieder ein Freud.