Wo ich gerade wiedermal meinen Blog geöffnet habe, kann ich auch gleich eine Frage loswerden: Kennt jemand gutes Informationsmaterial über den katholischen Glauben und die Kirche (anlaßbezogen: vor allem auch über den Papst und seine Rolle in der Kirche), das man zu Aufstellern und/oder Flyern verarbeiten kann — oder noch besser: gibt es sowas irgendwo zu beziehen?
Ein Glück, daß es Ehefrauen gibt. Oder besser gesagt: Ein Glück, dass ich eine habe, die Blogs liest, während mir das seit mittlerweile sechs Wochen nicht mehr vergönnt war. Andernfalls wäre es glatt an mir vorbeigegangen, daß jemand mir bzw. meinem unwürdigen Blog allen Ernstes Preise verliehen hat — just in der Zeit, als der nicht nur scheintot wirkt, sondern schon zu riechen angefangen hat.
Ich sage also herzlichen Dank an Phil, der zu dieser Wahnsinnstat bereit war, die ich als Aufforderung verstehe, meinen Blog nicht sterben zu lassen. Auch freut mich, daß ausgerechnet meine spleenigen Dauermacken die Preisverleihung begründen. Diese Macken in Kombination mit „lovely“ und „kreativ“ getaggt zu sehen, treibt mir fast das salzige Naß in die Augen. Dass mir ein Physiker Fachwissen unterstellt, ist zudem eine späte Genugtuung gegenüber meinem Mittelstufen-Physikunterricht, der für das chronische Mißlingen selbst des Katzenfellversuchs berühmt war… Das mit dem „King of Metal“ hingegen ruft das merkwürdige Verlangen nach nietenbesetzten Fellunterhöschen hervor, und wird folgerichtig lieber von mir verdrängt. [*NEIIIIIIN!!! Kein Kopfkino! Kein Kopfkino!!!* — blood, devestation, death, war, horror — so, jetzt geht’s wieder]
Genug der Lobhudelei! Der Preis ist mit der Aufforderung verbunden, ihn weiterzugeben:
Erstelle einen Post, in dem du das Award-Bild postest und die Anleitung reinkopierst (= dieser Text). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat und sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, daß du den Award annimmst und ihr den Link deines Award-Posts hinterlassen. Danach überlegst du dir 3- 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst & die Besitzer jeweils per Kommentar-Funktion informierst, daß sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht.
Liebe Blogger: Das Ziel dieser Aktion ist, daß wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen. Deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger & Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.
Entsprechend komme ich meiner Pflicht nach und gebe den Award weiter an:
- Akatair für Anmerkungen donec venias, mit der mich verbindet, als stinknormales, kirchennahes Gemeindemitglied in kirchlichen Strukturen großgeworden zu sein und irgendwann bemerkt zu haben, eigentlich nach Strich und Pfaden um den eigentlichen Inhalt des Glaubens beschissen worden zu sein;
- Gregorius Braun, dem Chestertonfanatiker der Blogoeszese, Apologeten und Freund erhaben-ritterlicher Klänge;
- Magda für Maria, Mutter Friedenshort, schonmal alleine deshalb, weil sie kausalursächlich dran „schuld“ ist, dass ich überhaupt auf die Blogoezese gestoßen bin, aber auch weil sie einen so herrlich unaufgeregten, „normalen“ Blog führt;
- Dem Nachtbriefträger für die Nacht des Herrn, der sich nicht scheut, Positionen zu beziehen, mit denen er zwischen allen Stühlen sitzt (gibt’s noch einen in der Blogoezese, den man als Ökumeniker bezeichnen könnte?!).
Damit habe ich mich meiner Pflicht entledigt und kann zur Kür übergehen. Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit finden sollte. Spätestens in sechs Wochen ist hier aber mit Sicherheit wieder mehr los. Versprochen!
Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als Prophet und sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Weh den Hirten Israels, die nur sich selbst weiden. Müssen die Hirten nicht die Herde weiden? Ihr trinkt die Milch, nehmt die Wolle für eure Kleidung und schlachtet die fetten Tiere; aber die Herde führt ihr nicht auf die Weide. Die schwachen Tiere stärkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht, die verletzten verbindet ihr nicht, die verscheuchten holt ihr nicht zurück, die verirrten sucht ihr nicht und die starken misshandelt ihr. Und weil sie keinen Hirten hatten, zerstreuten sich meine Schafe und wurden eine Beute der wilden Tiere. Meine Herde irrte auf allen Bergen und Höhen umher und war über das ganze Land verstreut. Doch keiner kümmerte sich um sie; niemand suchte sie. Darum ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: So wahr ich lebe – Spruch Gottes, des Herrn: Weil meine Herde geraubt wurde und weil meine Schafe eine Beute der wilden Tiere wurden – denn sie hatten keinen Hirten – und weil meine Hirten nicht nach meiner Herde fragten, sondern nur sich selbst und nicht meine Herde weideten, darum, ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: So spricht Gott, der Herr: Nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe von ihnen zurück. Ich setze sie ab, sie sollen nicht mehr die Hirten meiner Herde sein. Die Hirten sollen nicht länger nur sich selbst weiden: Ich reiße meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein. Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben. Ich führe sie aus den Völkern heraus, ich hole sie aus den Ländern zusammen und bringe sie in ihr Land. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes. Auf gute Weide will ich sie führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze sein. Dort sollen sie auf guten Weideplätzen lagern, auf den Bergen Israels sollen sie fette Weide finden. Ich werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen – Spruch Gottes, des Herrn. Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde – so spricht Gott, der Herr -, ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken. War es euch nicht genug, auf der besten Weide zu weiden? Musstet ihr auch noch euer übriges Weideland mit euren Füßen zertrampeln? War es euch nicht genug, das klare Wasser zu trinken? Musstet ihr den Rest des Wassers mit euren Füßen verschmutzen? Meine Schafe mussten abweiden, was eure Füße zertrampelt hatten, und trinken, was eure Füße verschmutzt hatten. Darum – so spricht Gott, der Herr, zu euch: Ich selbst sorge für Recht zwischen den fetten und den mageren Schafen. Weil ihr mit eurem breiten Körper und eurer Schulter alle schwachen Tiere zur Seite gedrängt und weil ihr sie mit euren Hörnern weggestoßen habt, bis ihr sie weggetrieben hattet, deshalb will ich meinen Schafen zu Hilfe kommen. Sie sollen nicht länger eure Beute sein; denn ich werde für Recht sorgen zwischen Schafen und Schafen. Ich setze für sie einen einzigen Hirten ein, der sie auf die Weide führt, meinen Knecht David. Er wird sie weiden und er wird ihr Hirt sein. Ich selbst, der Herr, werde ihr Gott sein und mein Knecht David wird in ihrer Mitte der Fürst sein. Ich, der Herr, habe gesprochen. Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund: Ich rotte die wilden Tiere im Land aus. Dann kann man in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen. Ich werde sie und die Umgebung meines Berges segnen. Ich schicke Regen zur rechten Zeit und der Regen wird Segen bringen. Die Bäume des Feldes werden ihre Früchte tragen und das Land wird seinen Ertrag geben. Sie werden auf ihrem Grund und Boden sicher sein. Wenn ich die Stangen ihres Jochs zerbreche und sie der Gewalt derer entreiße, von denen sie versklavt wurden, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin. Sie werden nicht länger eine Beute der Völker sein, von den wilden Tieren werden sie nicht gefressen. Sie werden in Sicherheit wohnen und niemand wird sie erschrecken. Ich pflanze ihnen einen Garten des Heils. Sie werden in ihrem Land nicht mehr vom Hunger dahingerafft werden und die Schmähungen der Völker müssen sie nicht mehr ertragen. Sie werden erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind – Spruch Gottes, des Herrn. Ihr seid meine Schafe, ihr seid die Herde meiner Weide. Ich bin euer Gott – Spruch Gottes, des Herrn.
Ez 34
Es gibt ja Spam/Phishing-Mails, die sind so dämlich, dass man sie einfach unkommentiert weitergeben muss (eigentlich geschickte Methode). Hier die neueste mich erreichende „Nigeria-Connection-Variante“ (man beachte bitte die formvollendete Differenz zwischen Absenderadresse und Angabe in der Mail):
Betreff: MESSAGE!!!!
Von: Rev Lowe,Landra-Michelle [notic821@orangehome.co.uk]An American, a missionary born on 11-27-69 in Texas.
1) people willed lots of fund to me before they died for my missionary work and charity..2)My husband and only child died 9yrs ago,the shock made me develop this heart sickness. i got your profile of trust and love for mankind through a christian
that knows you.3)I am dying of a serious illness and i willed One million USD to you in my last testament of WILL.
Please take this serious and Get back to me because you are not expected to pay any unecessary fees to get this Fund.But if you must pay any fees,i must assist you financially too.
If you do not accept this offer,then i will not be happy because it is only you i trust.Use part of the fund for charity and some for your personal welfare.i have some documents to give to you as soon as i hear from you today and i will direct you on the simple way to get the fund.(My identity card ).love you and my Lord loves you most.You are blessed by this email.respond to my private email: landramichellelowe@yahoo.com.hk
(God Bless you.
Rev Lowe,Landra-Michelle
Email: landramichellelowe@yahoo.com.hk
Technisch gesehen ist die Wiege des Web 2.0 eigentlich die leicht Verknüpfbarkeit von Inhalten verschiedener Anbieter. Anders funktioniert ja ein Mashup überhaupt nicht (auch wenn ein Mashup vielleicht nicht gerade das Non-Plus-Ultra kreativer Leistung ist). Gerade Twitter ist mit (verhältnismäßig) offenen Standards groß geworden.
Ja, klar, ’ne API ist kein offener Standard im eigenen Sinne (eher im Gegenteil), und RSS nicht zu unterstützen bedeutet auch nicht zwangsläufig, sich von offenen Standards abzuwenden. Allerdings beschränkt sich das Abschotten bei Twitter ja nicht nur auf RSS-Feeds, sondern grundsätzlich wollen sie die Nutzer wieder auf die eigentliche Twitter-Homepage zwingen (oder warum sonst will Twitter wohl Tweetdeck aufkaufen???). Denn nur auf der eigenen Seite kann man mit Werbung Geld verdienen…
Bleibt natürlich die Frage, wo uns das alles noch hinführt. Im Augenblick habe ich den Eindruck, das Internet hat seine beste Zeit gerade hinter sich. Wir gehen mit großen Schritten zurück in die von abgeschottenten proprietären Systemen geprägten 80er. Klar, damals war auch nicht alles schlecht, und der vergleichsweise offene Standard „IBM-compatible PC“ war von der technischen Zuverlässigkeit eigentlich auch nicht gerade das Gebe vom Ei. Dafür konnte man damit fast alles machen (nur halt nicht so einfach und problemlos wie auf den auf spezifische Anwendungen getrimmten Systemen). Und deshalb hat er sich weitgehend durchgesetzt.
In den 90ern und auch noch den frühen „Nuller-Jahren“ ging die Entwicklung immer weiter in Richtung möglichst hoher Kompatibilität. Unabhängig von Hardware und Betriebssystem sollten Anwendungen funktionieren können. Jedes System sollte mit jedem anderen System halbwegs kommunizieren können. Anders funktioniert die Idee des Internets ja gar nicht.
Daß sich nun ausgerechnet diese Flash-Seuche als dasjenige rausstellte, was dann bei allen irgendwie lief und auch für die Anbieter halbwegs praktikabel war, konnte man anfangs ja noch verschmerzen. Aber mittlerweile erscheint es als der erste Schritt in die falsche Richtung. HTML5 kommt also schätzungsweise 15 Jahre zu spät.
Seit einigen Jahren arbeitet Steve Jobs daran, ein geschlossenes Apple-Internet aufzubauen. Facebook verfolgt das eindeutige Ziel, der eigentliche und möglichst einzige Zugang zum Internet zu werden — für viele Nutzer ist es das schon, und darüber verdient die Firma ihr Geld. Google erscheint dagegen geradezu als Waisenknabe, sind die verschiedenen Dienste auch unabhängig und mit nicht aufeinander abgestimmten Accounts zu nutzen (wobei die Bequemlichkeit ja doch sehr verleitet), vor allem aber kann man das Internet mit entsprechendem Proxy sowie Cookie- und Script-Blocker auch mithilfe von Google benutzen, ohne bis in die Details seines Nutzungsverhaltens ausgespäht zu werden (gut, dafür kann das wiederum der Proxy machen…). Die „Appisierung“ des mobilen Internets erinnert erschreckend an längst vergangen geglaubte Zeiten: Für jedes Smartphone-OS muß die App komplett neu programmiert werden (hier hatte ich immer noch die Hoffnung, das sei nur eine vorübergehende Erscheinung). Nun also macht auch Twitter dicht. (Wobei ich ja glaube, die sind schon zu spät dran. Facebook ist besser aufgestellt, hat das potentere Grundkonzept und ist auch schon weit vorangeschritten; wenn es in fünf Jahren noch Facebook gibt, hat es Twitter entweder aufgekauft oder plattgemacht.)
Allmälich kann ich nur noch hoffen, daß Diaspora was taugt. Aber da gibt’s ja eigentlich auch nicht mehr als vollmundige Absichtserklärungen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß das Internet gerade ganz mächtig den Bach runter geht. Und wenn ich in den letzten 10 Jahren das Netz nicht allzu egoistisch rein nach eigenen Interessen genutzt hätte, hätte es mir eigentlich schon längst auffallen müssen: Kommunikativ war jeder weitere Schritt von schlechterer Qualität als der vorangehende. Was man damals noch für Geburtswehen verstehen konnte, die mit besseren technischen Möglichkeiten gelöst zu werden versprachen, zeigt sich mir heute (nacht) als erster Schritt auf der Vermassung der Internetkommunikation. Immer schneller, immer kürzer, immer nichtssagender — immer egozentrischer.
Nunja, vielleicht liegt’s auch nur an der späten Uhrzeit, daß ich gerade meinen eigenen deprimierten Egotrip ins Netz gieße. Drum geh‘ ich jetzt besser ins Bett, und morgen sieht mein Internet bestimmt schon wieder viel hybscher aus. Trotzdem, ich werde das Gefühl nicht los, daß die Zukunft auch nicht mehr ist, was sie mal war…
Ich gebe ja zu, dass mein Blog nicht gerade der Hort aktuellen Webdesigns ist. Und ich gebe auch zu, dass er ein ganz klitzekleinesbißchen textlastig erscheinen könnte. Aber immerhin gibt es Inhalte die über reine Linkrutschen und verlinkte PDF-Dateien hinausgehen.
Bei der Dialog-Seite des ZdK muss man hingegen ganz schön suchen. Auch graphische Elemente sind eher übersichtlich. Ganze vier habe ich gefunden — davon ein Bild des Präsidenten und drei Logos (ZdK, Katholikentag und Erzbistum Freiburg). Wenn’s wenigsten ein bißchen „klicki-bunti“ wäre, dann könnte man es ja noch als Web 1.0-Experimental-Gedächtnisseite würdigen. Aber so?
Ne Leute, das geht ja gar nicht! Wozu gibt es eigentlich der href-Tag, wenn man die Links dann allesamt bis zum letzten Fragezeichen und Komma ausschreibt?! Vielleicht hätten sie wirklich mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt.
Ach ja, Dialog geht übrigens so: Auf der Startseite, die passenderweise den Seitentitel „Privat“ trägt, steht ganz unten ein unscheinbarer „Hinweis“: „Bitte senden Sie uns Interessantes aus Ihrem Bereich, auf das wir auf der Seite hinweisen sollen, als Information oder als Link an $E-MAIL-ADRESSE. Eine Auswahl dessen, was wir einstellen, behalten wir uns vor.„
„…und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“
„…daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.“ (CIC Can. 750 §2)
Nur falls das noch irgendjemandem unklar war.
testis gaudii meint, das sei eine coole Sache:
Auf den ersten Blick, hätte ich dem zugestimmt. Ein WJT-Flash Mob an sich ist schon eine coole Idee, aber, leider, leider, muß eine coole Idee auch gut ausgeführt werden, und daran scheint es mir zu hapern.
Daß da der Begriff Flah Mob langsam aber sicher etwas überstrapaziert wird, kann man noch übergehen, zumals es die Videobeschreibung bei Youtube auch treffender „surprise performance“ nennt. Aber mich irritieren Song und Performance selbst ziemlich, so daß ich mich frage, ob da nur keine drüber nachgedacht hat, oder ob sie wirklich nicht wissen, was sie da tun.
Der Song „God is a DJ“ ist jedenfalls alles andere als christlich zu nennen (und stammt passenderweise ja auch von „Faithless“). Hat es gereicht, daß da die Worte „God“, „church“, „love“ und „compassion“ drin vorkommen? Ich habe extra nochmal genau hingehört, ob sie nicht eventuell was am Text geändert haben; haben sie aber nicht. Sind wir schon so tief gesunken, daß wir den Kakao, durch den wir gezogen werden, auch noch trinken? Oder bin ich der einzige, der die Aussage des Songs bei genauerer Betrachtung darin sieht, daß die Erlösung im Tanz und in der Musik gesucht wird?
Dazu wirkt die Performance auf mich wie ein Tanz um das Goldene Kalb. In der Mitte ein Podest, auf dem — passend zum Song! — Lautsprecherboxen stehen, und auf dem sich am Ende auch noch ein DJ findet, dazu winkende Arme, die sich diesem Podest entgegenstrecken. Insbesondere ohne Ton wirkt das wie eine pervertierte Form von Anbetung. Und dann noch dieser Herr in weiß, der da irgendwie spirituell ergriffen durch die Tanzenden schreitet und das Podest anhimmelt — auf dem kurz darauf tatsächlich ein DJ auftaucht. Natürlich passend ins Bild gesetzt zur Textzeile „God is a DJ“.
Vielleicht fehlt mir ja einfach nur die kindliche Unbewschwertheit des Jungen bei 3:39, mit der ich das ganze unhinterfragt als spaßiges und werbewirksames Event stehen lassen kann. Leider kann ich gerade bei Musik mein Hirn nicht ausschalten, im Gegenteil, Musik regt mein Denken an, gerade auch auf einer nicht-rationalen, emotionalen Ebene. Und ich habe gelernt, daß Ästhetik immer eine (ggf. unbewußte) Botschaft überträgt, die auch entsprechend rationalisiert werden kann. Vielleicht interpretiere ich das anders, als es auch seiner Eigenlogik interpretiert werden müßte. Dieses Phänomen ist mir schon öfter über den Weg gelaufen. Aber irgendwie habe ich bei Aktionen, bei der die Kirche sich krampfhaft modern darstellen will, ein schlechtes Gefühl, was die Eigenlogik angeht… Sollte ich mich irren, klärt mich bitte auf.
P.S.: Der kreiförmige Haarausfall bei 3:04 paßt da irgendwie auch wieder ins Bild. 🙂
Eine Gebetsbitte aus der Osternacht möchte ich weitergeben:
Ein Priester hatte am Karfreitag eine schweren Autounfall und liegt jetzt in der Klinik. Unter anderem hat er einen angebrochenen Rückenwirbel.
Apropos Rückenwirbel: Es schadet bestimmt auch nicht, den Verkünder dieser Gebetsbitte, unseren Pfarrer, mit ins Gebet einzuschließen, der sich bei einem Sturz kurz vor Weihnachten gleich mehrere Rückenwirbel angebrochen hatte und in dieser Woche in die Rehabilitation geht.
…heißt das nicht, daß SIE nicht hinter mir her sind. SIE ist in diesem Fall Facebook.